title

„In China essen sie Hunde“ ist nicht nur der Name eines bekannten dänischen Films, sondern auch der ewige Kalauer, den man mit Vergnügen anbringt, wenn man wieder etwas serviert bekommt, das man nicht auf den ersten Blick und den zweiten Schmeck identifizieren kann. Über die Fürstlichkeit, mit der man unsere Reisedelegation in Sachen kulinarischer Feinheiten verköstigt hat, habe ich ja schon hier berichtet. Natürlich konnten wir es uns selbst im feinsten Ambiente nicht nehmen lassen ab und an beim Erspähen einer unbekannten Speise, den Hund aus dem Sack zu lassen, um einem unaufmerksamen Tischnachbarn weiszumachen, dass das Braune in der Suppe eventuell zartestes Hundefilet sein könnte. Na und. Schließlich haben wir auch Qualle und den Eichhörnchenfisch gegessen.

Diese ganzen Horrorgeschichten von wegen chinesischer Essgewohnheiten erwiesen sich also alle als reine Chimäre. Kein aufgeschnittener Affenschädel, aus dem man Hirn schlürfen muss und auch auch keine Augen in der Suppe….bis auf… ja bis auf die Tatsache, dass wir am letzten Tag das erste Mal unbehelligt durch die Einkaufsmeilen bummeln durften und hinter den Hochglanzbauten in die labyrinthischen Untiefen der chinesischen Märkte mit ihren Fressständen und Ramschläden eingetaucht sind. Dort gab es ehrlich gesagt dann doch eine Menge Happen, zu denen ich mit einem verkrampften Lächeln „Nein, danke“ sagen musste.

Weiter nach dem Klick…

Was man an diesen Ständen alles finden konnte, erinnerte mich an die Essszene von „Indiana Jones And The Temple Of Doom“. Aufgespießte Skorpione, die noch lebendig mit ihren stacheligen Schwänzchen winkten, als ob sie sich um denjenigen Esser bewerben wollten, die sie am schnellsten von ihrem Leid befreien. Vogelspinnen vom Spieß, Seepferdchen vom Spieß, Larven vom Spieß… eigentlich alles vom Spieß. Auch Gemüse und diese Bällchen, in die der Kung Fu Panda so vernarrt war. Ein Snack ist ein Snack, egal ob knackig, gerupft, wabbelig, gallertartig, schwammig, aufgedunsen oder frittiert. Alles was das Herz begehrt. So konnte man ganze Familien bewaffnet mit ihren Snack-Sticks durch die Gänge spazieren sehen, um ab und an mal am Insekt zu knabbern oder das Oktopusärmchen einzusaugen, wenn der Tentakel aus dem Mundwinkel hing. Hier eine kleine Auswahl der besten Leckereien. Nur eines gab es nicht. Hirn aus aufgeschnittenen Affenköpfen. Wahrscheinlich alles Lügenmärchen über die chinesische Esskultur. Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt.














Alle Fotos von Gerald Wolf und Chaibrother No.Me…