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Auf Einladung der Shanghai Youth Federation war ich Ende Juli mit einer Delegation der Jugendsozialarbeit Hamburg in Shanghai und in Peking, um dort unsere Kollegen zu treffen, sich gegenseitig auszutauschen, abzutasten, zu beschnuppern, Land und Kultur kennenzulernen und auzuloten, ob in Zukunft ein gegenseitiger Jugendaustausch beider Partnerstädte realisierbar ist. Dabei habe ich innerhalb einer Woche so viel China in mich aufsaugen dürfen, wie andere vielleicht nur in einer vierwöchigen Reise erleben. Mit einem kleinen Reisebus, unseren Begleitern der Shanghai Youth Federation und einer eigenen Übersetzerin an unserer Seite, waren wir von morgens bis abends unterwegs und haben in kurzer Zeit so viel gesehen und Input erhalten, dass ich froh bin zwischendurch noch ein paar Fotos gemacht zu haben. Diese möchte ich in einer Art Reisebericht mit euch teilen, wobei ich zunächst fachliche Aspekte der Fahrt ausklammere und euch dafür an thematisch geordneten Impressionen meiner Wahrnehmung der chinesischen Alltagskultur teilhaben lasse.

In diesem ersten Teil geht es um unterschiedliche Fortbewegungsmittel, die die Menschen dort auf differenzierteste Weise von „A“ nach „B“ bringen. Dabei ist dies natürlich nur ein völlig subjektiv gefärbter, literarisch bearbeiteter Ausschnitt, der hier dargestellt werden soll.



Nach Metropolregion ist Shanghai mit über 17 Mio. Einwohner die größte Stadt Chinas, gefolgt von Peking mit über 12 Millionen Einwohnern. Aus diesem Grund habe ich vermutet, dass wir einen Großteil unserer Zeit in vollgestopften Straßen und in kilometerlangen Stadtstaus genervt von Hupkonzerten und Smogalarm verbringen werden. Weit gefehlt. Eigentlich ging es verkehrstechnisch in Peking und auch in Shanghai trotz EXPO (oder gerade deswegen) erstaunlich entspannt zu.

Vor allem die zwei-und dreirädrigen Fortbewegungsmittel haben es mir dabei angetan, die von ihren Besitzern für unterschiedlichste Aktivitäten verwendet werden. Leben auf Rändern sozusagen.

Da wird die ganze Familie auf den Roller gepackt, die Herzdame auf dem Moped transportiert, Touris in klassischer Fahrrad-Rikscha Manier durch die Gegend gekarrt, der halbe Arbeitsplatz von A nach B bewegt, der Opa spazieren gefahren, das komplette Flohmarktgut gesattelt und der Umzug auf einem Gepäckträger bewerkstelligt.








Aber nicht nur zum Transport eignet sich das eigene Gefährt. Dieser Herr beweist mit einer unglaublich lässigen Beinhaltung, dass man auf einem motorisierten Drahtesel auch einfach mal chillen kann.

Auch der kleine Nudelsnack und das anschließende halbstündige Mittagsschläfchen lässt sich auf deinem Freund dem Gefährt ganz einfach verrichten.


Genauso kann man aber auch auf der Autobahn und auf Fahrzeugen mit mehr PS Menschen beobachten, die sich bei geöffneten LKW Türen den Fahrtwind um die Ohren blasen lassen oder es sich im Transportergewühl gemütlich machen.


Eines der populärsten Autos ist in Shanghai übrigens der VW Santana, der bei uns ein großer Flop war, aber in China seit 1983 gebaut und dessen Produktion erst 2012 nach einer großen Erfolgsstory eingestellt wird. Vor allem gold-gelbe VW-Santana Taxis prägen das Verkehrsbild.


Wirklich richtig voll war es eigentlich nur auf einer berühmten Einkaufsstraße in Shanghai, wo man auf der einen Seite das Gefühl hatte, dass die Horden an Fußgängern die Autos anfahrenund auf der anderen Seite die Busse im Schritttempo aufpassen mussten, dass da kein Füsschen zwischen Reifen und Bürgersteig gerät. Die Busfahrer waren darin allerdings sehr schmerzfrei, was ich teilweise nur mit geschlossenen Augen ertragen konnte.

Hier zum Abschluss noch ein paar weitere Impressionen aus den Straßen von Shanghai und Peking.