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Am Wochenende war ja wirklich Wunderwetter und wir haben mit einem mächtigen Mob am Altonaer Balkon die Grillsaison eingeleitet. Eine wirklich sehr entspannte Festivität. Unter anderem habe ich dort zwischen Halumi Käse und Kaltgetränken auch Kilian Rüthemann kennengelernt. Ein entspannter Kerl, mit dem wir noch in eine ziemlich verknotete Runde Twister eingestiegen sind und der es sich auch nicht hat nehmen lassen, mit uns Toy Story 3 bei einem spontanen Chaibrother Filmclub zu gucken. Obwohl er kurz eingepennt ist. Ich hab’s genau gesehen Kilian.

Über Anna Goetz, die Kuratorin der Ausstellung „Valentine“ , die am Donnerstag um 19 Uhr im Kunstverein Harburger Bahnof eröffnet wird, habe ich nun zufällig erfahren, dass dieser Kilian Rüthemann auch der maßgebliche Künstler dieser bis zum 5. Juni laufenden Ausstellung ist. Und dort wird einiges geboten.

Aus der Presseinfo konnte ich folgendes entnehmen:

„Kilian Rüthemann (*1979) arbeitet mit und am Raum, fügt ihm Dinge hinzu, trägt ab und behandelt ihn so als Ganzes: Der Ausstellungsraum wird zu einer allumfassenden Plastik, einem dreidimensionalen Bild. Zentrales Moment von Rüthemanns bildhauerischen Eingriffen ist ihr Reliktcharakter bzw. eine noch spürbare Körperlichkeit, die auf eine vorausgegangene Aktion verweist. Für »Valentine« hat er dieses Verfahren gewissermaßen umgedreht: Der Ausstellungsraum des Kunstvereins, der ehemalige Wartesaal 1. Klasse im Fernbahnhof Harburg, wird von einer überdimensionalen Plattform besetzt. Sie ist Gefäß und Bühne zugleich und evoziert somit Aktion. Rüthemanns skulpturale Intervention befindet sich in steter Bewegung und produziert sich immerzu neu.

Für die Ausstellung im Kunstverein Harburger Bahnhof hat Rüthemann den Tänzer Manuel Scheiwiller (*1984) zur Zusammenarbeit eingeladen. Zentraler Gegenstand Scheiwillers Video-Performances sind menschliche Körper, die er als »Objekte« zueinander in Beziehung setzt. Seine sinnlichen Körperbilder münden in eine Art Stillleben, wodurch sie skulpturale Züge gewinnen. Scheiwiller hat für »Valentine« eine filmische Arbeit entwickelt, die keine klare Narration verfolgt. Sie erzeugt vielmehr eine Stimmung, ein Gefühl und baut Spannung auf.

Bei beiden Künstlern spielen die Kategorien »Aktion« und »Körper« eine zentrale Rolle. Innerhalb der einzelnen Arbeiten stehen sie jedoch in einem ganz unterschiedlichen Verhältnis zueinander. Die Dynamik von »Valentine« basiert auf dem Zusammenwirken ihrer gegensätzlichen Herangehensweisen.“

„Körper“ und „Aktion“ hört sich schwer nach Twister an. Mir schwant eventuell ungeahnt Teil eines skulpturalen dynamischen Prozesses geworden zu sein. Vielleicht findet sich ein fragmentarischer Fotofuß in Gelb von mir in der Ausstellung wieder. Und wenn nicht, auch egal. Ich werde der Sache auf den Grund gehen und mir die Ausstellung anschauen. Highly Recommended.

Ausstellungsdauer: 8. April – 5. Juni 2011
Öffnungszeiten: Mittwoch – Sonntag, 14 – 18 Uhr
Eröffnung: Donnerstag, 7. April 2011, ab 19 Uhr
Künstlergespräch: Sonntag, 17. April 2011, 16 Uhr




P.S.: Die Fotos sind aus dem „Valentine“ Pressekit von der Seite des Kv.H.Bf