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Man kann Zeitgeist mögen, oder auch nicht, doch verschließen kann man sich ihm nicht. Kontemporäre Musik oder die Hochzeit eines Sounds lässt sich fast immer Jahrzehnten bzw. bestimmten Jahren zuordnen. Mitte der 90er begann HipHop den Gitarren-Sound meiner Teenager Zeit abzulösen, Anfang der 2000er war der deutsche HipHop dann das Thema schlechthin und wurde auch für Massenmedien relevant. Die Phase dauerte nicht allzu lang, nach ein paar Jahren Euphorie wurde Elektro und House deutlich populärer. Erst seit ein paar Jahren hat sich HipHop davon wieder "erholt" und ist nun fester Bestandteil des Mainstreams und der Jugendkultur. Zeitgeist also. Der bekannte Streaming Dienst Spotify fragt in der aktuellen Kampagne "Deine Musik. Im Sound einer anderen Zeit." nach der Musik, die Du vermutlich in einer anderen Zeit gehört hättest. Eine Frage, bei der mir die Antwort sehr leicht fällt, denn HipHop ist quasi der direkte Verwandte des Funk und Soul der 60er und 70er Jahre.

Vor zwei Tagen startete Jay-Z seine Kampagne zu Tidal, dem von ihm gekauften Streaming-Dienst für Musik, der Spotify und Konsorten schlaflose Nächte bereiten soll. Angekündigt wurde die Mission mit einem epischen Clip, der Beyonce, Kanye West, Madonna, Rihanna, Chris Martin, Deadmau5, Daft Punk, Alicia Keys, Usher, Nicki Minaj, Arcade Fire und viele andere, in einem "Tafelrunde-mäßigem" Meeting zeigt. Gestern wurde das erste, von Musikern geführte Musik-Portal, offiziell verkündet und eröffnet. Eine Erklärung wurde von allen Anwesenden unterschrieben. Eine große Sache ja, aber so groß?