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Als DJ und auch früher im Plattenladen kam und komme ich sehr (sehr, seeeehr) häufig in die Situation, nach meiner persönlichen Meinung gefragt zu werden. Meistens geht es dann um Musik, logisch. Wenn dies der Aufhänger für Gespräch sein soll, wird Musik manchmal fast so banal wie Wetter. Das ist besonders im Plattenladen natürlich häufig der Fall gewesen und ja auch völlig ok, denn dieserlei Gespräche gehören dort hin.

Schwieriger ist es aber, wenn eine Person, nach meiner Meinung zu ihrer eigenen Musik fragt. Ausnahme: Es ist gut, wenn es gut ist. Das ist tatsächlich aber eher die Ausnahme. Ich habe nichts gegen Demos und Bands, die gerade ihre ersten Schritte tun, nur muss es mir ja auch nicht gefallen. Support ist schön und gut, aber doch nur wenn er wenigstens ein bißchen ehrlich gemeint ist.

Wenn du denkst, deine Platte ist gut, und du bist dir wirklich sicher, nicht die unreflektierte DSDS-mäßig-gestörte-Persönlichkeits-Sicherheit, dann gib mir gern dein Album und ich werde mich darüber freuen.

Nach diesem Intro meinerseits nun zum Thema des Artikels.


Thomas Burhorn und ich kennen uns schon relativ lange. Früher spielte er Trompete in einer Band mit meinem Mitbewohner und Fingerprints-Kollegen Sdag. Später machten wir gemeinsam Musik mit Ryoma, der Gruppierung aus der sich nun Ryo als Solist emanzipiert hat. Nebenbei ist Thomas aber ein gestandener Jazzer und selber auch als Solo-Künstler einschlägig bekannt.

Vor etwa einem Monat erschien sein neues Album namens „Beauty Of The Beast“ mit dem Kollektiv The Burhorn. Zuständig für die Beats des Albums ist der Algorhytmiker, auch ein alter Weggefährte aus Ryoma-Zeiten. Das hatte ich bereits durch Newsletter erfahren, bis dato fehlte mir aber die Musse dem Album bei Itunes eine Chance zu geben. Per Zufall liefen Thomas und ich uns über den Weg, er erzählte von dem Album, ich erzählte von dem Blog und so kam ich wie die Jungfrau zum Kind zu einer weiteren CD, aus den Händen des Musikers.

Hier kommt nun die oben beschriebene Situation zum tragen. Glücklicherweise trifft aber in diesem Fall die Ausnahmeregelung zu und ich kann frohen Gemüts verkünden:“Es ist gut!“

Womit ich gerechnet hatte, als ich die CD zum ersten Mal einlegte weiß ich nicht mehr. Aber es wurde nicht erfüllt. Es war anders als erwartet. Viele groovende Tracks, mal mit Gesang, mal nur mit Instrumenten. Am ehesten trifft wahrscheinlich der, mir persönlich unangenehme, Terminus Triphop zu. Ich möchte mich gar nicht lang in Musik-journalistischem Blabla ergiessen, sondern lege euch „The Beauty Of The Beast“ einfach nur ans Herz. Am besten ihr hört mal alte Schule-mäßig im Plattenladen rein. Wenn’s nicht anders geht, dann meinetwegen auch auf Itunes. Hauptsache ist, ihr gönnt euch dieses schöne Stück Musik, dann besonders zu der gegenwärtigen Jahreszeit passt!

Burhorns Myspace

Hier noch ein Interview mit Mitgliedern der Band, sowie Ausschnitte eines Live-Gigs der Kombo.
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=kIduRAU30xg&hd=1[/youtube]