Tucker & Dale vs Evil macht sich einen Spaß daraus das gängige Klischee des sozial-degenerierten Red Neck-Hillbillys, der isoliert und inzestuös das amerikanische Hinterland bewohnt, auf den Kopf zu stellen. Aus wie vielen Horrorfilmen kennen wir die dreckigen Truckermützen tragenden, Kautabak spuckenden Hinterwäldler, die nur darauf warten, dass navigieruntaugliche Highschool Kids auf dem Weg zu ihrem im Wald versteckten Lodge die falsche Abzweigung nehmen, damit direkt in den Vorhof der Hölle fahren, wo geraubt, gefoltert, vergewaltigt, gequält, gesägt, zerhackt und getötet wird (Deliverance, Texas Chainsaw Massacre, The Last House On The Left, Cabin Fever, Wrong Turn, Wolf Creek und Hills Have Eyes lassen grüssen)
Tucker & Dale sind auch Hillybillys. Aber im Gegensatz zu den zuvor beschriebenen zwei ganz feine Kerle. Diese treffen wie immer am letzten Vorposten der Zivilisation (einer Tankstelle) eine ausgelassene Highschool Reisetruppe, die den liebgemeinten ungeschickten Anmachversuch von Dale gegenüber der mitgereisten Damenwelt als „psycho“ abstempeln und sich deswegen schnell aus dem Staub machen. Hat man doch schon genug Horrorfilme gesehen, die die Gefährlichkeit des Volkes vom Lande immer wieder bestätigt.
Die beiden Gruppen trennen sich. Später begegnet man sich wieder. Aus Versehen beobachten Tucker und Dale die Jung-Erwachsenen beim Nacktbaden, worauf eines der Mädels vor Schreck ins Wasser fällt, sich den Kopf stößt und von den beiden vermeintlichen Primitivlingen gerettet und ins Boot gezogen wird. Das sehen wiederum die Freunde der Verunglückten, deren schlimmsten Befürchtungen sich zu bewahrheiten scheinen.
Ab diesem Zeitpunkt versuchen sie ihre Freundin „aus den Fängen“ der vermeintlichen Psychopathen zu befreien, stellen sich dabei aber so ungeschickt an, dass sie sich selber einer nach dem anderen durch bekloppte Unfälle dezimieren und Tucker und Dale völlig in Panik versetzen, da diese denken es mit einer jugendlichen Selbstmordsekte zu tun zu haben.
Aus dieser verschobenen Perspektive, der vorurteilsbehafteten Stereotypisierung des Anderen und den beiden gut aufgelegten Hauptdarstellern soll der Film einen komödiantischen Witz erzeugen, der im Horrorgenre zuletzt von Shaun Of The Dead erreicht wurde. Das reicht mir als Referenz, um nervös und voller Vorfreude auf meinem Arsch rumzuwackeln.
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