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„Dole“ hiess früher „Standard Fruit“ und auch früher wurden Bananen in klassischen Niedriglohn-Ländern angebaut. Klar, Bananen kommen aus tropischen Regionen wie Nicaragua oder den Philipinen. Und eben dort wird das Arbeits-Recht, und auch manch anderes Menschen-Recht, gern von den monetär besser situierten mit den Füßen getreten. Musterbeispiel sind oft Plantagen. Diese Dinge haben sich bis heute nicht wirklich geändert. Das ist das moderne Sklaventum.

Früher wusste man nicht viel über Dünge-Mittel, Schädlingsbekäpfer etc.. Und oft war es vermutlich auch nicht so wichtig. In den 50er Jahren entwickelte man nun ein Pestizit namens „Nemagon“. Für alle tropischen Früchte eine Art Universal-Dünger oder so ähnlich. Knapp zehn Jahre danach stellte man fest, dass Arbeiter die Umgang mit Nemagon hatten, unfruchtbar wurden und gesteigerte Krebs-Raten aufwiesen. Das ist sehr unschön! In Amerika wurde die Nutzung daraufhin eingestellt. Sehr vernünftig!

Nicht so aber in den weiter oben genannten Ländern. Nemagon wurde bis in die 80er Jahre auf Plantagen verwendet. In der Regel ohne Schutzmaßnahmen wie Masken, Anzüge oder auch nur Handschuhe. Man kann sich vorstellen, das hat nicht funktioniert, wurde aber trotzdem praktiziert weil günstig.

Nun strengen Geschädigte mit hilfe des Anwalts Juan Dominguez, einem gebürtigen Kubaner, eine Sammelklage an. Der Film „Bananas!“ begleitet den Prozess und stellt hintergründe dar.
Bisher habe ich die Doku nicht gesehen, soweit ich weiß lief er in Deutschland nur auf der Berlinale. Auf der Webseite zum Film gibt es ausführlichste Informationen und Details. Auf jeden Fall einen Blick wert. Was mich ein wenig stört, ist das dem Film der Michael Moore Charm mitschwingt. Ich hoffe ich täusche mich, was ich bisher gesehen habe schlägt aber sehr in diese Richtung.

Hier der Trailer:
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Regie: Fredrik Gertten