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Das Unterfangen der dänischen Doku The Red Chapel ist wirklich subversiv und die Macher sind dafür auf dem Sundance Filmfestival mit dem Word Jury Price: Documentary ausgezeichnet worden.

Der Filmemacher Mads Brügge gibt sich als dänischer Theaterregisseur aus, reist mit einem angeblich typisch dänischem Stück und zwei koreanischen Comedians, von dem einer ein Menschen mit geistiger Behinderung ist, der auf diese Weise viel Aufmerksamkeit auf sich zieht, nach Nordkorea, um unbemerkt und auf hinterlistige Weise unter den Augen des diktatorischen Systems die Unmenschlichkeit desselbigen zu entlarven und dabei über Kim-Jong-Il System und dessen Propaganda herzuziehen. Angekündigt wird das Ganze natürlich nur als kulturelle Austauschanfrage einer linken Theatergruppe an das stalinistische System.

Das ganze Vorgehen muss auf eine Art und Weise geschehen, welche immer noch zulässt, die nordkoreanische Zensur zu passieren und bei den ganzen durchtriebenen Späßen nicht aufzufliegen. Dass das Ergebnis tatsächlich die heimische Zensur passierte, die nie verstand was eigentlich vor sich ging, ist umso erstaunlicher. Natürlich wird diese Doku wieder die Frage aufwerfen, ob es moralisch vertretbar ist, solche Scherze auf Kosten der unter der Diktatur leidenden Bevölkerung zu machen. Twitch meint dazu:

„Lying to its subjects is a big tabou, but in the case of The Red Chapel, it could be interpretated as an extreme way to denounce totalitarism from which we get a different and new perspective. The filmmaker’s tactics, as subversive as they can be, do allow him to capture some moment of haunting human desperation he probably would not have gotten otherwise.“

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