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Alles wird von Hollywood neu verwurstet, wenn nicht sogar verwüstet. Jetzt ist ein Film an der Reihe, den ich damals unzählige Male gesehen habe und den wir kleinen Pimpfe diskutiert, nachgesprochen und nachgespielt haben. Karate Kid aus dem Jahre 1984. Wer hat damals nicht die Kranich-Technik mit in sein Repertoire aufgenommen, wenn es darum ging beim Raufen eine möglichst gute Figur abzugeben. Ständig stand man auf irgend einem Holzpfosten und hat den Karate-Gockel gemacht. Was ich damals gar nicht verstehen konnte war, dass der böse Karate Trainer aus dem Dojo in Rambo 2 Sylvester Stallone so übel reingelegt hat und plötzlich auch mit den Russen unter einer Decke steckte. Der muss eigentlich ein Überfiesling gewesen sein. Infiltriert er doch die USA mit japanischer Kampfkunst und steht in Sachen Kalten Krieg auf der verkehrten Seite.

Der neue Karate Kid von 2010 hat die gleiche Ausgangssituation wie das Original. Kleiner Junge (Jaden Smith – Sohn von gleichnamigen Will) muss mit Mama umziehen. In diesem Fall nach China. Dort wird er von bösen chinesischen Gleichaltrigen aggressiv gegängelt, findet in Jackie Chan seinen Lehrmeister und fängt an sich neben Hausaufgaben und erster Liebe zur Wehr zu setzen.

Wie man so blöd sein kann, den Film weiterhin Karate Kid zu benennen, obwohl im Film selber nur Kung Fu unterrichtet wird, weiß ich auch nicht. Ich hoffe, das bleibt wirklich nur der Arbeitstitel.