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Eine klassische Nagel Kopf Situation in weniger als 160 Zeichen von Pete Johansson. Sein Tweet zur Lage der USA formuliert die Gefühlslage Europas zu den Wahlen. Nicht das man sich in Deutschland unbedingt leisten könnte, stolz auf die Politik zu sein. Doch das aus einem (viel zu lange) belächelten Kandidaten mit aufpoliertem Ego ein ernsthafter Anwärter auf das Amt des Präsidenten werden würde, scheint hierzulande unmöglich. Aus Entertainment wurde Ernst und offensichtlich gibt es reichlich Wähler für dieses Konzept.

Schon oft habe ich Statistiken über die Zahl der Amerikaner gesehen, die im Besitz von Feuerwaffen sind. Der Anteil der Bevölkerung ist erschreckend hoch und nach deutschen Maßstäben ziemlich extrem. Noch erschreckender ist allerdings, dass viele Amerikaner der Meinung sind, noch mehr Waffen würden das Land sicherer machen. Eine Ansicht, die ich nicht nachvollziehbar finde. Seit den letzten Amokläufen an amerikanischen Schulen hat Barack Obama dazu aufgefordert, die Zahlen der Opfer von Terrorismus mit den von Waffen Getöteten zu vergleichen. Ja, es ist Wahlkampf und die Zahlen sind aus dem Kontext gerissen. Trotzdem ist das Ergebnis ziemlich eindeutig.

Kennesaw, eine Stadt im US Bundesstaat Georgia, hat 1982 ein Gesetz erlassen, dass jeden Haushalt zu dem Besitz mindestens einer Feuerwaffe verpflichtete. Ein Paradies für Waffenarren, die bestens auf Einbrecher, die Zombie-Apokalypse und jede andere potenzielle Bedrohung vorbereitet sind. Seit der verlorenen Wahl 2008 – gemeint ist Obamas Sieg – haben die Shooting-Ranges massiven Zulauf, denn in einem ist sind sich die besorgten Bürger einig: Ab jetzt wird's nur noch schlimmer. Die Statistik, dass 50% der Amerikaner der Meinung sind, mehr Waffen würden das Land sicherer machen, habe ich schon häufiger mal gesehen. In Kennesaw dürfte die Zahl noch deutlich höher liegen. Natürlich zur Selbstverteidigung.

Hier kommt eines dieser Wahlkampf-Fundstücke, von denen man meint, sie wären mindesten 15-25 Jahre alt. Erdacht zu Zeiten, in denen das Internet noch deutlich weniger präsent und Youtube noch eine überschaubare Video-Plattform war. Doch falsch. Don Oehlrich tritt aktuell mit diesem Windel- Politiker- Vergleichs-Clip für einen Posten im Weißen Haus an. Ich weiß es doch auch nicht. Mal sehen, wie lang der Clip noch in seinem eigenen Youtube-Channel überlebt / wann er merkt das die Idee vielleicht doch nicht so super war. Don-Oehlrich-Diaper