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Ben Affleck hat als Regiedebütant mit seiner Verfilmung des Dennis Lehane Thrillers "Gone Babay Gone" bei Kritikern und Publikum einen überraschend starken Eindruck hinterlassen und bewiesen, dass er nicht nur auf dem Regiestuhl eine passablen Job hinlegen kann, sondern auch als Drehbuchschreiber von "Good Will Hunting" und "Gone Baby Gone" durchaus Talent besitzt. In seinem neuen Film vertritt er dieses Können nun in Personalunion. Regie, Drehbuch (zusammen mit Peter Craick und Chuck Hogan) und Hauptrolle in "The Town" sind alle auf seinem Mist gewachsen und der Trailer sieht danach aus, als könnte Affleck da ansetzen, wo er be "Gone Baby Gone" aufgehört hat; einem dramatischen Thriller über einen professionellen Bankräuber, der sich in die kurzzeitig gekidnappte Managerin einer Bank verliebt, die er zuvor ausgeraubt hat. Hier noch mal eine ausführlichere Synopsis:

"Doug MacRay (Ben Affleck) is an unrepentant criminal, the de facto leader of a group of ruthless bank robbers who pride themselves in stealing what they want and getting out clean. With no real attachments, Doug never has to fear losing anyone close to him. But that all changed on the gang’s latest job, when they briefly took a hostage–bank manager, Claire Keesey (Rebecca Hall). Though they let her go unharmed, Claire is nervously aware that the robbers know her name… and where she lives. But she lets her guard down when she meets an unassuming and rather charming man named Doug…not realizing that he is the same man who only days earlier had terrorized her. The instant attraction between them gradually turns into a passionate romance that threatens to take them both down a dangerous, and potentially deadly, path."
Der Film basiert auf dem Buch von Chuck Hogan "The Prince Of Thieves" und ist schauspielerisch in Form von Jon Hamm, Jeremy Renner, Blake Lively, Pete Postlethwaite, und Chris Cooper mit viel Können besetzt. [youtube]http://www.youtube.com/watch?v=QQ7wcayQQLQ[/youtube]

Die Vorfreude ist groß. Jedes Jahr im Sommer, wenn draußen 30 Grad und blauer Himmel die Menschen auf die Straße, an den Strand und in die Parks treiben und sie sich der Bräune versklavt ungesunden Temperaturen und schädlicher Strahlung opfern, ziehe ich mich für eine Woche in das kühle Dunkle des Cinemaxx zurück, wo alljährlich das Fantasy Filmfest stattfindet und man die Gelegenheit bekommt, skurrile Spartenfilme zu sehen, die es bis auf wenige Ausnahmen nie auf die größte Leinwand Hamburgs schaffen würden. Da sitzen dann einerseits schon mal im ausverkauften Saal 1 eintausend Zuschauer, die sich Sonntags zur besten Tea-Time Filme anschauen, wegen denen andere nach 10 Minuten freiwillig ihren Sitz aufgeben. Andererseits entdeckt man dort Perlen, die manchmal erst Monate oder sogar Jahre später ins öffentliche Bewusstsein gelangen und ihrem DVD Release folgend als Kult verehrt werden (z.B. wie bei "Donnie Darko" oder "Moon" von Ducan Jones, der letztes Jahr gezeigt wurde und in Deutschland erst vor zwei Wochen im Kino Premiere feierte, obwohl er hochgelobt als einer der besten Science Fiction Filme der letzten Jahre gefeiert wurde) Gestern habe ich mir meine Karten geholt. Schon im Vorfeld verfolge ich interessiert, welche Filme angekündigt werden, freue mich über Produktionen, die ich schon seit langem im Auge habe und von denen ich weiß, dass es eventuell die einzige Chance sein wird, sie bei uns auf der großen Leinwand im Original zu sehen. Ich durchblättere das Programmheft, arbeite mich durch den Timetable und stelle mir ein einwöchiges Programm zusammen, welches mir ab und an Tage zumutet, an denen ich von mittags um 13 Uhr bis nachts um 1 Uhr komplett vom Erdboden verschluckt werde, um in apokalyptischen Endzeitszenarien, blutigen Backwood-Pfaden oder chinesischen Martial Arts Kloppereien während der Ming Dynastie wieder aufzutauchen. Ich bin das Programmheft durchgegangen und stelle euch die in meinen Augen interessantesten Filme vor, die dieses Jahr zu sehen sein werden. Natürlich gibt es noch wesentlich mehr Filme. Das ist nur eine meinem persönlichem Geschmack geschuldete Selektion. Karten gibt es an den Vorverkaufskassen im Cinemaxx oder dann an der Abendkasse, was aber immer auch ein gewisses Risiko birgt. Wenn man eine Karte hat, sollte man auch relativ früh erscheinen, da es keine Platzkarten sind, sondern freie Platzwahl herrscht. Preis pro Karte sind happige 9 €. Trailergallery: Amer (2009) - belgischer Neo-Giallo [youtube]http://www.youtube.com/watch?v=lo4BWaIGeig&feature=player_embedded[/youtube]

Chaibrother wieder zurück aus China. Dazu demnächst mehr. In meiner Abwesenheit wurde unter anderem auf der Comic Con in San Diego ein neuer "Tron" Trailer vorgestellt. Bitte schön. Die Reaktionen auf der Comic Con bezüglich des "Tron: Legacy" Panels sollen insgesamt sehr euphorisch gewesen sein. Das heißt jetzt noch lange nicht viel, da ich in den letzten Jahren die Erfahrung gemacht habe, dass die Comic Con an sich ein Event sein muss, zu dem aus allen Herrenländern Nerds zusammen kommen, die in kollektiver Hysterie so manchen Schrott gemeinsam abfeiern. Aber hier habe ich irgendwie ein ganz gutes Gefühl. Und wenn das in die Hose geht, dann kauf ich mir nerdigerweise Ende des Jahres die restaurierte "Tron" Blu-Ray Version des Originals und poste nur noch mit meinem Super Foonly F-1. [youtube]http://www.youtube.com/watch?v=wkt-YMk5ehg&feature=player_embedded[/youtube]

"The Debt" ist ein Remake des israelischen Films "Ha-Hov" von 2007. Regisseur John Madden ("Shakespeare in Love") hat mit Helen Mirren und Tom Wilkinson zwei meiner Lieblingsschauspieler der älteren Generation vor die Kamera geholt und mit Jane Goldman und Matthew Vaughn zwei Drehbuchschreiber hinter sich, die mit "Kick Ass" bewiesen haben, dass sie wissen, was man mit einem Originalstoff so alles anstellen kann und laut Playlist ihre beste Arbeit abgeliefert haben. Story: "In 1965, three young Israeli Mossad agents on a secret mission capture and kill a notorious Nazi war criminal. Now, thirty years later, a man claiming to be the Nazi has surfaced in Ukraine and one of the former agents must go back undercover to seek out the truth." (IMDB) Hier der gerade veröffentlichte Trailer, mit der einleitenden sensationellen Musik vom "Solaris" Soundtrack von Cliff Martinez (Ex-Red Hot Chili Peppers). [youtube]http://www.youtube.com/watch?v=1CSKqXgJXWo&feature=player_embedded#![/youtube]

Todd Solondz Film "Life Afrer Wartime" führt uns wieder in die Untiefen von Suburbia. Wie schon in "Welcome to the Dollhouse" und "Happiness" szeniert er das quälende Leben in der Vorstadt und widmet sich den Themen, über die man als Nachbarschaft nur redet, wenn der der Adressat nicht anwesend ist oder die man lieber hinter verschlossen Türen lässt. "Separated from her incarcerated husband Bill (Hinds), Trish (Janney) is about to be married again. Bill is a pedophile, so Trish couldn't be more excited to have Harvey (Lerner), a "normal" father figure for her two sons. But when Bill is released from prison and the boys finally meet their future stepdad, the family is forced to decide whether to forgive or to forget. Trish's sister, the virginal, angelic Joy (Henderson), is also haunted by ghosts of lovers past. On leave from her degenerate husband, Allen (Williams), and her job at a New Jersey correctional facility, Joy unwittingly leaves behind a trail of shame and exposed secrets wherever she goes. In one of the film's most stylized sequences, the image of Joy walking the dark streets of Miami in her nightgown maintains her innocence against a backdrop of self-affliction and desire." (via IMDB) Der Film lief im Wettbewerb des Venedig Film Festivals, wo Todd Soldonz den Drehbuchpreis für "Life During Wartime" gewinnen konnte. Leider ist noch kein deutscher Releasetermin angekündigt. [youtube]http://www.youtube.com/watch?v=zzQKNQzC4Y0[/youtube]

Roger Corman, der alte Trash Haudegen, wollte ja schon lange "Sharktopus" drehen. Der Sender Syfy hat dafür jetzt grünes Licht gegeben und deshalb bekommen wird nach dem Okrakel Paul, nun eine Kreuzung aus dem Riesententakler und einem Selachii, der noch gefährlicher die Zähne als in "Jaws" wetzt, gigantisch groß ist, mit seinen Tentakeln auch über die Hafenpromenade hüpfen kann,  geheim für das Militär arbeiten sollte bevor er vollkommen außer Kontrolle geraten ist. So ein Film kann darstellerisch nur von einem getragen werden. Einem großen Comeback für Eric Roberts steht nichts mehr im Weg. Erst "The Expendables", dann "Sharktopus" und dann die ganze Welt. Serious entertainment. Seriously. [youtube]http://www.youtube.com/watch?v=P2HGoR8pSps[/youtube]

Der neue Trailer von "Social Network" ist da, David Finchers Film über Mark Zuckerberg, den Mann hinter Facebook, multipler Jungmilliardär und permanenter Zersetzer von Privatsphäre. Der Film basiert auf dem Buch von Benn Mezrich "The Accidental Billionaires" und beschreibt die zwielichtige Gründung von Facebook als ""... Tale of Sex, Money, Genius and Betrayal." Jesse Eisenberg spielt Mark Zuckerberg an der Seite von einem noch relativ unbekannten Youngster Cast bestehend aus Andrew Garfield (der neue Spiderman), Rashida Jones ("I love you, man", "The Office"), Caleb Landry Jones ("Friday Night Lights"). Der Trailer zeigt nach den ganzen Teasern, die aus Grafik und Audioclips bestanden, das erste Mal Film Footage und ist wirklich sehr stimmungsaufbauend zusammengeschnitten. Ich habe das Gefühl, wir haben es hier mit einem Highlight des Jahres zu tun und meine ganzen Bedenken, die ich am Anfang über einen "Facebook-Film" hatte, haben sich aufgelöst wie die kühlenden Eiswürfel in meinem verschwitzten Nacken, deren Überreste mir gerade hinten runter in die Hose gerutscht sind. Echt cool  und total social network-würdig. (via FirstShowing)

Dogtooth, von Giorgos Lanthimos, war ein internationaler Festivalhit und ich hoffe ja immer noch, dass wir ihn im August gemeinsam mit "Enter The Void" von Gaspar Noé und "Notre Jour Viendra" von Romain Gavras zu sehen bekommen werden. Der Titel verweist auf den Eckzahn des Familienhundes, bei dessen Ausfall die Kinder des Familienpatriarchen das Elternhaus verlassen dürfen. Dieser hat seine Zöglinge von der Außenwelt abgeschottet, hält diese komplett von jeden äußerlichen Einflüssen fern und erfindet blutrünstige Geschichten, die davon abhalten sollen, das umzäunte Gelände des eigenen Hauses zu verlassen. In dieser aufgebauten Parallelwelt sind Katzen menschenzerfetzende Untiere und der einzige Kontakt nach draußen eine Arbeiterin, die aus der Fabrik des Vaters in die eigenen vier Wände gekarrt wird, damit der Sohn der Familie seine sexuellen Bedürfnisse befriedigen kann. Willkommen in der Welt des Patriarchats. Der Film gleicht einer Versuchsanordnung, die im Stile eines Michael Hanekes durchgespielt wird. Wie gehen junge Erwachsene, deren Entwicklungsaufgabe in Hinblick auf Identitätsbildung in der Abgrenzung vom Elternhaus besteht, mit der aufgezwungen Isolierung und der Abschottung von der Außenwelt um, unter dem Aspekt, dass sie das "da draußen" noch nie selber erleben konnten? Die Familie als totale Institution. Der Film konnte auf dem Cannes Filmfestival von 2009 den "Un Certain Regard Award"-Preis einheimsen. Sicherlich nicht jedermanns Geschmack; aber wer will denn schon, dass alles ohne Verstörung immer nur glatt runter geht. Let the pertubation begin. [youtube]http://www.youtube.com/watch?v=wlN5qpp8j74[/youtube]

Ich hoffe für euch alle, dass ihr den schwedischen Vampir-Film von 2008 "Let The Right One In" von Tomas Alfredson gesehen habt. Das war nicht nur einer der besten Vampir-Filme aller Zeiten, sondern auch einer der besten Filme, den dieses Jahr hervorgebracht hat. Mit erschrecken musste ich dann feststellen, dass ein Hollywood Remake geplant ist, weil aus der Sicht der Filmstudios wahrscheinlich schwedische Untertitel auf den amerikanischen Kinobesucher ähnlich furchteinflößend wirken müssen, wie ein in Weihwasser getunktes Knoblauch-Kruzifix für den heimischen Vampir. Matt Reeve, der den von J.J. Abrams produzierten "Cloverfield" gedreht hat, nimmt sich mit dem Remake "Let Me In" der subtilen Geschichte einer Teenager Freundschaft zwischen Owen (Smit-McPhee), der von seinen Mitschülern regelmäßig Dresche bekommt und von seinen geschiedenen Eltern vernachlässigt wird, und Abby an, die nebenan mit ihrem stummen Vater wohnenden Einzelgängerin, die sich tagsüber hinter dicken Vorhängen versteckt und nachts im Winter barfuß durch die Gegend schleicht. Abby wird von Chloe Moretz gespielt, die wahrscheinlich wie in "Kick-Ass" als Blutsaugerin ordentlich ass kicken wird. Sie scheint damit ihre Liebe für streitbare starke Mädchenfiguren weiter auszubauen. Ich bin gespannt, ob das amerikanische Remake diesem Stoff nur in geringster Weise etwas Neues abgewinnen und eine eigene Perspektive entwickeln kann. Meine Prognose vermutet eher Gegenteiliges. Hier der direkte Vergleich der Trailer. Let Me In (2010) [youtube]http://www.youtube.com/watch?v=qjavOLdPk1c[/youtube]

Ich wildere mal wieder in Chaibrothers Terrain und zeige euch einen Film-Trailer. Chai wird übrigens in Bälde auch wieder am Start sein und man darf ihm ab sofort zum abgeschlossenen Groß-Projekt gratulieren. Glückwunsch mein Freund! Weil das aber, wie oben erwähnt, nicht meine Abteilung ist, kann ich euch kaum Fakten oder Infos zu "Rango" liefern. Das wichtigste ist aber ohnehin, dass er verdammt nochmal lustig aussieht. Und Johnny Depp spricht das Chamäleon. Und Regie hat Gore Verbinski geführt. Der von Fluch der Karibik. 1-3. [youtube]http://www.youtube.com/watch?v=PQjJEYTiga0&hd=1[/youtube]