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Dieses soziale Experiment von Rune Madsen ist bereits ein paar Jahre alt, was es aber nicht weniger aktuell macht. Er baute Passanten Sperren in den Weg und beobachtete, wie fast alle sie befolgten. Nur wenn es mal wirklich viel zu eng wurde, gab es Ausnahmen, die über das Flatterband stiegen. Unterhaltsam, kaum überraschend und doch ein wenig erschreckend.

Die Zeiten für einen Prank dieser Art, könnte kaum besser sein. Der Islam ist in den Medien allgegenwärtig und muss immer wieder als vermeintliche Rechtfertigung für schlimme Gräueltaten herhalten. Auch in der Bibel sind einige Passagen enthalten, die unseren Werten und Gefühls-Welten nicht mehr entsprechen. Archaische Strafen wie abgehackte Hände und ähnliches sind keine Seltenheit. In diesem kleinen sozialen Experiment werden Passanten einige Zitate vorgelesen, die sie allesamt dem Koran zuordnen, aus dem ja auch vermeintlich gelesen wird. Alle sind sich einig, der Koran ist das "brutalere Buch", bis sie eines besseren belehrt werden. Kaum jemand (ich vermute fast es ist wirklich niemand) in meinem Bekannten- und Freundeskreis ist Bibel-fest, ebenso wenige dürften im Koran belesen sein. Ich selber bin es auch überhaupt nicht und hätte die Fälschung nicht enttarnt.

Ich mag es wenn Menschen es schaffen, durch Ambition und Humor, andere mitzureissen. Er hier fordert während einer U-Bahn Fahrt in Perth zum Tanz auf. Nicht einen, sondern alle. Es funktioniert erstaunlich gut, wohl auch wegen der Statisten, und zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht. Initiatoren sind die The Liberators International und Peter Sharp, der neben der "Perth Train Party" bereits mehrere soziale Experimente durchgeführt hat. Eine schöne Aktion, die er aber lieber nicht bei den missmutigen Hamburgern versucht. Oder besser noch bei den unfreundlichen Berlinern. Da kriegt er nen Tritt ans Schienenbein und darf sich wieder setzen. Ohne Musik versteht sich.