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Wann immer ich in der Stadt an Großbaustellen vorbei gehe, muss ich lächeln, weil dort in der Regel bereits ein Elternteil mit einem kleinen Jungen steht. Der Butschi ist komplett geflasht von Baggern, Kränen und Betonmischern. Ich fühle mich dann immer sehr weit zurück versetzt, denn mir ging es nicht anders. Und ich finde speziell Betonmischer noch heute ziemlich cool. Der Discokugel Betonmischer toppt aber alles bisher dagewesene. Es ist eine Installation von Benedetto Bufalino.

Sie sehen aus wie die originalen Weihnachtsmänner aus Schokolade, doch ihr Hohlraum ist mit Fassadenfarbe gefüllt. Die beiden Künstler und Designer SOSOKI & HAYOYO nennen sie Wurfskulpturen und stellen sie unter dem passenden Namen Gesellschaft für Wegwerfskulptur her. Es gibt eine Edition in 9er Auflage und hölzerner Sammelbox. Für kurzfristigen Konsum sollen die Wurfskulpturen auch als Gebrauchsgegenstand erworben werden.

Übermorgen startet die Edition 1. Eine großartige Sammlung zeitgenössicher Kunst und Streetart. Mehr als 80 internationale Künstler stellen Drucke und Editionen aus, die allesamt käuflich zu erwerben sind. Preisliche Obergrenze liegt bei 350€. Mit dabei sind so illustre Namen wie Flying Fortress, Plotbot Ken, TESE und Marc Gmehling, um nur nur einige zu nennen. Ort ist das Schanzenkino 73, im 3. Stock (oder zweiten?) des Haus 73 direkt auf dem Schulterblatt.

EDITION 1 versammelt Drucke von mehr als 80 internationalen Künstlern an einem Ort. Mit einer preislichen Obergrenze von 350 EUR ist für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas dabei.

Ich wüsste zu gern, wie er Gabriel Dawe seine Regenbogeninstallation aufgebaut hat. Leider gibt es zu Plexus No.35 kein Making Of oder auch nur nähere Bilder, die etwas mehr von der Machart verraten würden. Bleibt also nur, ins Toledo Museum zu reisen um nachzusehen. Dort ist der Regenbogen noch bis zum 22. Januar 2017 zu sehen. Allerdings gibt es weltweit mehrere Orte, an denen andere Versionen seiner Plexus Arbeiten zu sehen sind. Vielleicht kommt er damit ja auch mal nach Hamburg, das wäre schön.

Die Perser- bzw. Kelim Teppiche von Künstler Faig Ahmed sind total abgefahrenen Skulpturen zwischen Streetart, moderner Kunst und traditionellem Handwerk. Ich musste mir erstmal zwei Videos ansehen, um zu glauben, dass es um tatsächlich gewebte Teppiche und nicht digitale Kunst handelt. Mal sieht es aus wie ein Pixelfehler, natürlich immer in den passenden Farben. Ein anderer Teppich sieht aus als wäre ein riesiger Eimer Farbe drüber gelaufen. Richtig großartig. Seit dem 17. November bis Anfang Januar werden einige seiner Arbeiten bei Sapar Contemporary in New York ausgestellt.

Manch einer von Euch mag es kennen. Eine Verletzung oder Krankheit schränkt den Alltag so sehr ein, dass man sich etwas Neues suchen muss, um nicht die komplette Lebensfreude zu verlieren. Kumpel Chris Heidemann ist in seinem Job an den Bürostuhl gebunden, konnte seinen Arbeitsplatz wegen eines Hexenschusses allerdings wochenlang nicht besetzen. Spazieren gehen, verschaffte Linderung und aus den Stunden, die er am Hafen zubrachte wurde die Ausstellung Der Hexenschuss als Muse. Wunderschöner Titel, ich hoffe trotzdem sehr, dass Dir eine Fortsetzung erspart bleibt lieber Chris.

Seit einiger Zeit gibt es auch auf deutschen Zigarettenschachteln einige drastische Schockbilder, die einem wirklich (wenn auch nur kurz) den Appetit verderben. Der britische Künstler Antony Micallef hat mit seinen Trump Fags die möglicherweise effektivsten Schockbilder inszeniert. Hierzulande würden mir da auch einige Äquivalente Gesichter zu einfallen. Die Serie der drei Schachteln wird derzeit übrigens hier versteigert, das höchste Gebot liegt bei ca. 2200€.

Die Idee ist genau so einfach wie genial. Beim niederländischen Beyond Festival wurde vom Bauhaus Kollektiv ein Zelt mit der Fassade des legendären Berghain errichtet. Beim Berghain Nachbau konnte man sich anstellen, es wurde allerdings ganz stilecht niemand reingelassen. Ein gelungenes soziales Experiment, denn es haben sich tatsächlich ständig Leute angestellt. Noch besser wird's weil das Berghain tatsächlich betreffende Facebook Postings hat löschen lassen.