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Mit "51 Birch Street" hat Doug Block eine Doku über die Ehe seiner Eltern und seine Beziehung zu seinem Vater gedreht. Mit "The Kids Grow Up" dreht er den Spieß um. Seit der Geburt seiner Tochter Lucy hat er ihr ganzes lang auf Film gebannt, festgehalten wie sie aufwächst, älter wird, vom Teenager zur jungen Frau wird und schließlich das Elternhaus verlässt, um aufs College zu gehen. Dabei hat er nicht nur das Älterwerden seiner Tochter begleitet, sondern gleichzeitig einen Film realisiert, der sich ebenso mit der Frage beschäftigt, was es heißt Vater zu sein, selbst zu altern und der eigenen Tochter beim Erwachsen-Werden zuzuschauen. Bekanntlich funktioniert das Ganze nicht ohne den einen oder anderen Konflikt und der nicht chronologische Schnitt entführt uns in universelle Themen wie Elternschaft, Kindheit, Adoleszenz, Abnabelung, Identitätsfindung usw. (via /Film) [youtube]http://www.youtube.com/watch?v=rZziPS3sMOM&feature=player_embedded[/youtube]

Kirby Ferguson ist Autor, Regisseur und Produzent einer kleinenDoku-Serie namens "Everything Is A Remix". Der Inhalt ist unschwer zu erraten, es geht um die Verwendung, das Zitieren, der kreativen Schnipsel Dritter. Remixing, sampling eben. In der ersten von vier Episoden behandelt er die offentsichtlichste Form des Samplings, nämlich in musikalischen Inhalten. Vom Ursprung des Samplings, was in so manchem Fall auch als Ideen-klauerei bezeichnet werden könnte, bis zu moderner Musik, die im Prinzip ohne Sampling nicht das wäre, was man heute zu hören gewohnt ist. [vimeo]http://vimeo.com/14912890[/vimeo] "Remixing is a folk art but the techniques involved — collecting material, combining it, transforming it — are the same ones used at any level of creation. You could even say that everything is a remix."

Hier ist der Trailer zu Shaun Jeffords Doku "Beijing Punk", in der  sich der Regisseur während der Olympischen Spiele auf den Weg macht, um eine Szene zu finden, entdecken und zu filmen, die nichts mit dem hochglanzpolierten China zu tun hat, welches sich vergeblich, scheinheilig und unter Ausblendung von Repression, Unterdrückung und Totalitarismus der Weltöffentlichkeit zum Anlass der Spiele als offen und freundlich inszenieren wollte. Punk in China zu sein und damit ein Gegenentwurf zum Zwang und zur Konformität des Systems darzustellen, ist eine gefährliche Unmöglichkeit, die der Dokumentarfilm durch das Aufsuchen der Szeneinsider, der Orte des anderen China und dem Eintauchen in diese "kulturelle Unterwelt" einzufangen versucht. "Punk is as far from the picture of the model Chinese citizen as you can get, and the reason for its appeal to the youth of Beijing. Though not against the law, it is anything but socially acceptable to be a punk in China. Set this against the backdrop of extraordinary state control and you have an environment that is ripe for outrageous rebellion where stakes are as high for the bands as they are for their followers. Flaunting freedom and outrage in public spaces in a country where the Internet and YouTube are still being blocked is hugely seductive. It is this flagrant disrespect for the old, staid and conformist that is stoking the desires of China’s youngest generations. And it can get them arrested. Australian filmmaker Shaun Jefford has been inspired by such defiance and real danger to make his documentary film called Beijing Punk. “These guys are headed for trouble sooner or later, lets hope it’s later” says Jefford. Drawn in by Leijin’s guts and charisma and the sizzling energy of punks and skins like him, Jefford has captured on film Beijing’s brazen version of an underground revolution that runs directly counter to the mass culture and the deeply felt restraints of an aged communist regime." (via Bejing Punk) Ich war ja selber gerade in Peking und hatte dort genauso das Gefühl, dass zwei Welten nebeneinander existieren. Das China mit dem freundlichen, weltoffenen Gesicht und die hässliche Fratze hinter einer großen Mauer, die extrem schnell sichtbar wird, wenn man verbotenes Territorium betritt oder nicht im Gleichschritt marschiert und aus der Reihe tanzt. Hier der Trailer und ein Foto, welches ich in der Nähe des Tian'namen Platzes machen konnte. Die erste Person in einer knapp 16 Mio. Einwohner Stadt, die einen Hauch von Subkultur ausstrahlte. Eine von zwei, die ich gesehen habe. It's hard to be a punk in beijing. (Thanks to Nerdcore) [youtube]http://www.youtube.com/watch?v=JTBzByvxhwc&feature=player_embedded[/youtube]

GZA soll angeblich schon zehn Jahre lang an der Wu-Tang Dok "Wu-Tang Revealed" arbeiten. Jetzt können wir an dem ersten Trailer ungefähr einschätzen, was uns erwartet wird. Ich kann nur sagen, dass ich nicht mit so intimen Bildern und Aufnahmen direkt aus der Shaolin Zentrale gerechnet habe. Da sitzen die alten Recken gemeinsam in der Küche und kacken sich unter anderem wegen Kohle gegenseitig so dermaßen an, dass man erwartet einer holt gleich die Nunchakos raus, wird zum Master Killer, wenn er sein "dough" nicht bekommt. Das da nicht noch einer die Killa Bees aus dem Waldblütenhonig lässt. Es macht auch weiterhin den Anschein, dass die einzelnen Wu-Tang Soloartist schwer damit zu kämpfen haben, dass sie sich nie wirklich von ihrem Clan emanzipieren konnten, da sie immer wieder von ihren Fans unter die Nase gerührt bekommen, dass eigentlich alle immer den ganzen Clan wollen und alle Wu-Solokünstler mit dieser Schicksalsgemeinschaft untrennbar verwoben bleiben werden. Insgesamt also hoffentlich nicht eine aus Künstlersicht nur an Glorifizierung interessierte Doku, sondern eine spannende Innenansicht der Machenschaften eines Musikerkollektivs, welches wie nur wenige andere HipHop Geschichte geschrieben hat. [youtube]http://www.youtube.com/watch?v=DR_y_IaLZXk&feature=player_embedded[/youtube]

Tamara Davis, eine Freundin von Jean-Michel Basquiat, hat 1986 eines der wenigen Interviews mit dem zwei Jahre später verstorbenen Graffitikünstler (SAMO) und Neoexpressionisten Basquiat geführt, es 20 Jahre in ihrem Schrank verstauben lassen, um uns demnächst mit der Doku "The Radiant Child" über den ersten afro-amerikanischen Superstar der Kunstszene zu beehren, dessen Bilder Höchstpreise erzielten und der heute zu einem der wichtigsten Künstler des 20. Jahrhunderts zählt. Eine rasante Erfolgsgeschichte und ein ebenso rasanter Absturz im Drogenrauch. Vom anonymen Großstadt Writer mit Underground Fame, zum autodidaktischen Maler und Zeichner, der mit Wahrhol und Haring rumhängt und dessen Bilder auf der documenta zu bestaunen waren, bis hin zum "Speedball" Opfer. Ein aufregendes, kurzes Leben. "Jean-Michel Basquiat first became famous for his art. And then he became famous for being famous. And then he became famous for being infamous" Richard Marshall [youtube]http://www.youtube.com/watch?v=RjV8SkBVLpI[/youtube]

Rocky Salemmo ist Bowler 4 Life. Schon immer gewesen und wird es auch immer bleiben. Außerdem ist er ganz schön schräg, das steht außer Frage. Ein Typ mit dem man gern mal ein Bier trinken würde um am Ende des Abends auf sicher mit einer Frikadelle am Ohr und ohne überhaupt nur ein Wort gesagt zu haben nach Hause zu gehen. Ein paar seiner schönen Anekdoten und Weisheiten darf man in Sean Dunnes Doku lauschen. Wenn man den etwas schwierigen Akzent versteht. Es gab da durchaus die ein oder andere Stelle an der ich zurück skippen musste. Außer der interessanten Story sind es aber vor allem die fantastischen Bilder die den Film ausmachen. Solltet ihr euch ansehen! [vimeo]http://vimeo.com/12653029[/vimeo] Sean Dunne hat vor ein paar Jahren schon mal eine ähnliche Doku gemacht. Damals ging es um einen Plattensammler, angeblich hat er die größte Sammlung der Welt, der seine Platten aus gesundheitlichen Gründen verkaufen wollte / musste. Das war wirklich sehr anrührend, ganz ohne Witz. Den Plattensammler gibt's nach dem Klick:

HBO hat in Zusammenarbeit mit RED und Spike Jonze als ausführendem Produzenten die Doku "The Lazarus Effect" veröffentlicht. Die von Lance Bangs gedrehte Doku, berichtet von dem unglaublichen schnellen Genesungserfolg, den HIV positive Menschen in Zambia erfahren, wenn sie die Möglichkeit haben ARV (antiretrovial) Medikamente zu bekommen, die den Ausbruch von Aids verhindern können und die Anzahl der Viren teilweise von 1,5 Millionen pro Milliliter Blut auf nicht mehr nachweisbare Werte (unter 40 Viruskopien / Milliliter) senken. Der Effekt, den die AVRs haben ist wirklich unglaublich und ein Hoffnungsschimmer in einem düsteren Menschheitskapitel. Laut RED sind bisher 20.000 Mio. Menschen in Afrika an Aids gestorben. 2002 hatten in Afrika nur 50.000 Menschen Zugriff auf antiretroviale Medikamente, deren Kosten für die tägliche Einnahme nur bei 40 Cent liegen, aber die betroffenen Menschen innerhalb von nur wenigen Wochen wieder wie den biblischen Lazarus "zum Leben erwecken" können. Zwar bekommen mittlerweile ca. 3 Mio. HIV Patienten das Medikament, was bei einer Todesrate von 3.800 Aidsopfern täglich einfach unglaublich wenig und traurig ist. Der erweiterte Zugang zu Medikamenten und eine bildungs- und gesundheitspolitische Aufklärungskampagne sind unabdingbar. [youtube]http://www.youtube.com/watch?v=l16YH6xCN4c[/youtube]

Jack Rebney, der Winnebago Man, war eine der ersten Internet Sensationen, über die man absolut nichts wusste, aber der Millionen Menschen beim Fluchen zusahen, als er versuchte einen Werbeclip für das bekannte Ami-Wohnmobil Winnebage einzusprechen. Mit der Art und Weise wie er über seinen daily job abkotzte, wie er "Fuck" zum ultimativsten aller universal nutzbaren Ausdruckswörter erkor und wie dieses im Kontrast zu einer eigentlich geplanten durch Dauergrinsen geprägten Werbesendung stand, konnten sich viele Zuschauer identifizieren. Der Regisseure hat sich gefragt, was aus dieser One-Time-Berühmtheit eigentlich geworden ist und macht sich auf den Weg des Winnebago Man. Hier gibt es den ersten Trailer zur Doku und den Orignial YouTube Film zum Winnebago Man. [youtube]http://www.youtube.com/watch?v=NO05RfHO_4s[/youtube]

Der englische Guardian zeigt seit gestern eine 5-teilige Dokumentation aus den Favelas Rios. Es kommen deren Bewohner zu Wort, die durchaus nicht nur über Gewalt, Verbrechen und Armut klagen wie es gern in anderen Dokumentationen mit entsprechender "Ghetto-Romantik" der Fall

Godfrey Reggio hat in seinem Film Evidence die Gesichtsausdrücke von Kindern, die Cartoons gucken, festgehalten, wobei er die Bilder unkommentiert für sich sprechen lässt. Reggio ist bekannt geworden durch Koyaanisqatsi (Life Out Of Balance) von 1982, in dem er in einem kontemplativen Bilderrausch das Verhältnis von Mensch und Natur, Fortschritt und Regression beschreibt. (via Black Harbor) Evidence [youtube]http://www.youtube.com/watch?v=vuI_nCADnW0&feature=player_embedded[/youtube]