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Das Sundance Film Festival hat gerade wieder begonnen. In dessen Rahmen kann man sich im The YouTube Screening Room verschiedene gegenwärtige Kurzfilme und Beiträge aus vergangenen Tagen anschauen, die über die nächsten zwei Wochen noch weiter komplementiert werden (ich habe dem Vimeo Video auf Grund der besseren Qualität den Vorzug gegeben). Unter anderem findet man dort auch die Shortdoku "Skateistan: To Live and Skate in Kabul", die thematisch dem Full-Length Feature "Skateistan - The Movie" sehr nahesteht (via OpenCulture) [vimeo]http://vimeo.com/15841377[/vimeo]

"Style Warz" von Henry Chalfant war immer mein absoluter Lieblings-HipHop Film. Seine einstündige Doku "From Mambo To HipHop - A South Bronx Tale" kann man sich jetzt in voller Länge anschauen. Darin wird erzählt, wie die beiden Musikrichtungen Mambo und HipHop die Geschichte dieses Stadtteils geprägt und wie sie auf dem Fundament von Ghettoisierung, ökonomischen und sozialen Verfall ihren jeweiligen Siegeszug begonnen haben. Ausgebrannte Häuser, Broken Windows Theory, ein Expressway, der die Nachbarschaft spaltet und somit ihren Untergang besiegelt, Gang-Terror und kreative Gegenwehr. Bei der New York Times gibt es noch ein paar mehr Infos zum Film. (via It's Rap) [youtube]http://www.youtube.com/watch?v=L28FKztRAn8&feature=player_embedded[/youtube]

"Amardillo" lief als erste Doku auf der Critics Week in Cannes und hat da auch gleich die Top-Auszeichnung mit eingesackt. Der Film von Janus Metz begleitet eine dänische Einheit in Afghanistan über ein halbes Jahr an vorderster Front, zeigt Kampfeinsätze genauso wie das alltäglich Leben auf der Basis "Armardillo", die dem Film auch seinen Namen gegeben hat. Angst, Unruhe, Ausbruch, Zusammensein, Adrenalin, Hoffnung, Trauer, Rausch. Das Kamerateam begleitet die Einheit in jeder Situation und hat sich bei den Dreharbeiten das eine oder andere Mal in lebensbedrohliche Situationen gebracht. Die Lobeshymnen sind am läuten für diesen schonungslosen, ungetrübten und nuancenreichen Dokumentarfilm, dem man prophezeit, dass er das Stimmungsbild der dänischen Bevölkerung hinsichtlich des Krieges kippen könnte. Die Tagesthemen haben in diesem Zusammenhang im Mai schon über "Armadillo" berichtet. Den Bericht könnt ihr euch hier noch ansehen. In Deutschland wird er laut IMDB seine Premiere auf dem Hamburger Filmfest feiern. [youtube]http://www.youtube.com/watch?v=VPwTcHS5Bj0&feature=related[/youtube]

Nach seinem Erfolg in "Walk The Line", in dem Joaquin Phoenix Johnny Cash verkörperte, verkündete er überraschenderweise, dass er sich aus dem Filmgeschäft zurückziehen werde, um eine Karriere als Rapper zu starten. Fortan hinter einem riesigen Bart und einer Sonnenbrille lebend wurden die öffentlichen Berichte über Joaquin Phoenix immer skurriler und man vermutete, dass ihm tatsächlich ein Paar Sicherungen rausgeflogen seien. Sein Weg zum HipHop Ruhm, der von keinem geringeren als Sean "Diddy" Combs als Manager begleitet wird, ist von seinem Stiefbruder Casey Affleck (dem jüngeren der beiden Affleck Brüder) dokumentarisch im Film "I'm still here" aufgezeichnet worden. Der Film soll laut LA Times mehr "male full frontal nudity" als jeder gay porn haben und auch ansonsten Szenen beinhalten, die auch in die Schlusssequenz von Jon Waters "Pink Flamingos" gepasst hätten. Der Film wurde zum Glück von Magnolia gekauft und hat am 10. September Premiere. Immer noch wird darüber gerätselt, ob Joaquin Phoenix über die letzten 2 Jahre die Öffentlichkeit hinters Licht geführt hat oder ob wir es tatsächlich mit authentischen Bildern zu tun haben. Für mich hört sich das alles nach einer sehr konsequenten Mockumentary an. Hier der Trailer zur Doku "I'm still here", der bekannt gewordenen Auftritt von Phoenix in der Letterman Show und eine seiner Rap-Live Performances. Trailer - "I'm still here"

Die BBC hat eine Musikdoku über Sun Ra gedreht, die auch online zu sehen ist. Wegbereiter des Freejazz, Poet, kosmischer Philosoph geschmückt mit Kostümen im ägyptischen Stil, der nach eigener Aussage nicht von der Erde, sondern vom Saturn stammt, Prediger von Bewusstsein und Frieden, musikalischer Kopf seiner sich ständig ändernden Arkestra Band, Inspiration für die Beat Generation und den Psychedelic Rock, in den Augen der Einen ein Jazz Scharlatan, in den Augen der Anderen ein sperriger Erneuerer. Wo sich Afrika Bambaataa seine ersten Kostüme ausgeliehen hat, weiß ich jetzt auf jeden Fall. Die Doku buffert eine Weile, läuft dann aber in guter Qualität durch. (via Dangerous Minds)

Mitte 2010 erscheint eine Doku über Punk in Africa. Vor allem die historischen Parts aus den 70er Jahren, die die Musikszene zur Zeiten von Bürgerkrieg und Apartheid beschreiben, scheinen sehr interessant zu sein. Hier gibt es einen 5 Minuten Clip und im Anschluss noch mal eine Synopsis von der filmeigenen Homepage www.punkinafrica.co.za [youtube]http://www.youtube.com/watch?v=NAbDef8jODQ&feature=player_embedded[/youtube]