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Fotograf Fabian Oefner hat sich in seiner Disintegrating Serie einige Sportwagen Klassiker vorgeknöpft. Die extrem aufwändigen Fotomontagen zerlegen die Automobile in ihre Einzelteile. Was man von reinen Bild her kaum erahnen kann ist die Arbeit, die in jedem Bild steckt. Oefner fotografiert tatsächlich einzelne Elemente von Maßstabs-Modellen, bearbeitet diese am Rechner nach und setzt sie schließlich in ein großes Ganzes zusammen. Ein kurzes Video zeigt den Prozess, es ist unglaublich und das Ergebnis sieht schlicht großartig aus. Mit dabei sind Klassiker Jaguar E-Type aus den 60ern, ein Mercedes 300 SLR, ein Silberpfeil oder auch ein Ford GT40 aus jüngerer Vergangenheit.

Dieser Tumblr sieht aus wie ein Glitch in der Matrix. Oder eben ein verwackelter Moment von Google Earth, wenn das automatische Zusammenfügen der Satellitenbilder nicht ganz geklappt hat und so merkwürdig verschrobene Landschaften entstehen. Die völlig irrealen Postcards from Google Earth sind aber trotzdem sehr schön anzusehen. Speziell, aber sehr gut.

Mit 18 Jahren hatte Stoney Emshwiller die etwas abstrakte Idee, sich selbst interviewen zu wollen. Aber nicht seine aktuelle Identität, sondern sein extrem erfolgreiches Ich, das er mal werden würde. 38 Jahre später ist es an der Zeit sich einzugestehen, dass der übermäßige Erfolg sich nicht ganz wie erhofft eingestellt hat, das Interview möchte er nun trotzdem zu Ende führen. Stoney beweist Humor und hat ihn auch vor 38 Jahren schon bewiesen. Eine ziemlich abgefahrene Idee, die er sehr visionär umgesetzt hat. Mit 56 Jahren möchte er sein Projekt nun in voller Länge verwirklichen und sammelt auf Later That Same Life Spenden für seine Zeitreisen-Talkshow mit sich selbst.

Die Omnipräsenz von Smartphones, Tablets und sonstigen Displays in unserem Alltag ist schon von mehreren Künstlern zu einem Motiv gemacht worden. Antoine Geiger aus Paris hat Menschen beobachtet, die sich während der Beschäftigung mit ihrem Telefon komplett von der Aussenwelt abschotten. Er visualisiert den Moment auf seine ganz eigene Art, die ich aber ziemlich treffend finde.

This work is called « SUR-FAKE » in reference to a previous project called « SUR-FACE». It [places] the screen as an object of 'mass subculture,' alienating the relation to our own body, and more generally to the physical world. I wanted to come back to the idea of these faked identities, over-exposed, sucked by the digital gulf that breaks the relation to ‘real’, to bring back a selffocused image of the individual. What interests me in this texture of sucked faces, is the the over-exposure gradually allows a very organic dimension, as well as digital, to render something quite disturbing. Some pictures are in a square format, reusing the standards of Instagram.

Die spanische Fotografin und Künstlerin Ángela Burón hat sich auf die Manipulation menschlicher Körper spezialisiert. Durch ihre Detail-getreue Arbeitsweise wirkt manches im ersten Moment total normal und erst auf den zweiten Blick schleicht sich die Erkenntnis ein, dass etwas ganz gewaltig nicht stimmt. Andere ihrer anatomischen Experimente springen aber förmlich ins Auge. Ein kleines bisschen Unwohlsein ergänzt die Faszination. Mit ihrem Körperpuzzle überschreitet sie die Grenzen des Gewohnten, verschmilzt es aber sehr wieder gekonnt. Insgesamt sind ihre Arbeiten, deren Motiv sie übrigens fast immer selbst ist, sehr ästhetisch.