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Als DJ und auch früher im Plattenladen kam und komme ich sehr (sehr, seeeehr) häufig in die Situation, nach meiner persönlichen Meinung gefragt zu werden. Meistens geht es dann um Musik, logisch. Wenn dies der Aufhänger für Gespräch sein soll, wird Musik manchmal fast so banal wie Wetter. Das ist besonders im Plattenladen natürlich häufig der Fall gewesen und ja auch völlig ok, denn dieserlei Gespräche gehören dort hin. Schwieriger ist es aber, wenn eine Person, nach meiner Meinung zu ihrer eigenen Musik fragt. Ausnahme: Es ist gut, wenn es gut ist. Das ist tatsächlich aber eher die Ausnahme. Ich habe nichts gegen Demos und Bands, die gerade ihre ersten Schritte tun, nur muss es mir ja auch nicht gefallen. Support ist schön und gut, aber doch nur wenn er wenigstens ein bißchen ehrlich gemeint ist. Wenn du denkst, deine Platte ist gut, und du bist dir wirklich sicher, nicht die unreflektierte DSDS-mäßig-gestörte-Persönlichkeits-Sicherheit, dann gib mir gern dein Album und ich werde mich darüber freuen. Nach diesem Intro meinerseits nun zum Thema des Artikels.

Man mag ihn oder eben nicht. Charakter-Stimmen polarisieren halt und Cee Lo darf sich definitiv dazu zählen. Schon im Bunde mit Goodie Mob habe fand ich ihn gut. Zuletzt als / mit / bei Gnarls Barkley nicht mehr so sehr. Zu poppig und glatt für meinen Geschmack. Speziell das zweite Album der Kombo aus ihm und Danger Mouse wurde bei mir zügig zu den Fischen gelegt. Seine beiden Solo-Alben fand ich hingegen excellent. Dementsprechend gespannt bin war ich auf "The Ladykiller". Mit "Fuck You" hat er kürzlich das Internet auf Links gekrempelt, kaum ein Blog der den Tune nicht in einer der zahllosen Versionen abgefeiert hat. Wir auch. Doch kann das Album das angesagte Level halten? Eigentlich möchte ich gar nicht zuviel vorweg nehmen, kann mir aber ein paar Worte und Anspieltipps nicht verkneifen.

Nachdem mich vor über 10 Jahren die Rascalz mit ihrem Album "Cash Crop" völlig umgehauen haben, war ich immer interessiert an neuen kanadischen Künstlern, die in den Jahren der Eastcoast-Westcoast Grabenkämpfe allzu oft einfach untergegangen sind. Shad ist ein in Kenia geborener und in Ontario aufgewachsener MC, der jetzt im Oktober sein Album "TSOL" veröffentlicht hat und um Längen besser ist als vieles, was ich sonst so zu hören bekomme. Oddisee und Muneshine haben jeweils den Song "Yaa I Get It" geremixed und ihr könnt euch hier beide Versionen anhören/ansehen. (via TheRealFrequency) Oddisee Remix - "Yaa I Get It" [audio:https://blogbuzzter.de/media/Yaa-I-Get-It-Oddisee-Remix-1.mp3|titles=Yaa I Get It (Oddisee Remix) 1] Muneshine Remix - "Yaa I Get It" [youtube]http://www.youtube.com/watch?v=6GLzVvr3GgA&feature=player_embedded[/youtube]

Von Pea ist ein Drittel des Tanya Morgan Trios, welches weiterhin noch aus Downhill und Ilyas besteht. Letztere stammen aus Cincinnati (Ohi), von wo aus sie den aus New York stammenden Von Pea über das Message Board von okayplayer.com kennengelernt haben, um kurz darauf hin an einem gemeinsamen Album zu arbeiten. Nach sieben jähriger Zusammenarbeit und zahlreichen Releases ist Von Pea jetzt mit dem Soloalbum "You Gotta Have It" am Start, welches am 12. Oktober erscheinen wird und von dem man sich jetzt schon einen kleinen Eindruck machen kann. Vier Tracks stehen zum Prelistening und zum Download zur Verfügung und machen Lust auf mehr. Pea's Gotta Have It by Von Pea Und weil ich heute die Spendierhosen anhabe gleich noch ein Tanya Morgan Video von 2009 hinter: [youtube]http://www.youtube.com/watch?v=C9Y09Gc_zM8&feature=player_embedded[/youtube]

Ich habe in den letzten Wochen an dieser Stelle bereits ganz ordentlich die Werbetrommel für Ryo und sein neues Album "So gesehen unmöglich" gerührt. Heute ist es endlich soweit, das Release-Date ist gekommen, Glückwunsch mein Freund, ein sehr schönes Album ist es geworden! Das ist allerdings noch nicht alles. Vor kurzem war Ryo mit Norman Sinn bei Stefan Raab zu Gast, denn die beiden treten heute Abend mit ihrer Single "Planlos" für Thüringen beim Bundesvision-Song-Contest an. Fernseh-Pflicht-Termin! Auch das ist noch nicht alles. Ryos Webseite ist seit heute online und sieht sehr gut aus. Es kommt noch mehr! Natürlich noch ein Trailer, der 5. und letzte, und ein Making-Of zum Album. Titel des Tracks ist "Das Glück”, eine angenehm melodiöse Nummer. Und zu guter Letzt habe ich ein Snippet vom Album gemixt. Also, packen wir's an. Ryo - So Gesehen Unmöglich (Snippet mixed by Buzz-T) [audio:https://blogbuzzter.de/media/ryo-snippet-voc-2.mp3|titles=Ryo - So Gesehen Unmöglich - Mixed By Buzz-T ] Trailer und Making Of findest du nach dem Klick:

Das Projekt ist nicht mehr ganz frisch, weil es aber zur Jahreszeit passt und mir bis dato unbekannt war möchte ich es an dieser Stelle trotzdem erwähnen. AmpLive aus Oakland hat sich die Mühe gemacht und aus den Tracks von Radioheads "In Rainbows" Album neue, Rap-orientierte Tracks gebastelt. Aber nicht nur das, er hat außerdem Rapper wie Too $hort, Del The Funky Homosapien, MC Zumbi (Zion I), Chali2na (Jurassic 5) und Codany Holiday darüber performen lassen und am Ende etwas fast komplett Neues geschaffen. Nach einem langen hin und her durfte AmpLive das Remix-Album für lau veröffentlichen, was ich sehr überraschend finde, denn selbst wenn die Künstler ein solches Projekt gutheissen wird das Label in der Regel nicht mitziehen. Jedenfalls nicht in Größenordnungen wie Radiohead und Warner Music. AmpLive & Radiohead - Nudez Ft. Too $hort & MC Zumbi [audio:https://blogbuzzter.de/media/03-Nudez-ft.-Too-hort-MC-Zumbi-of-Zion-I.mp3|titles=Nudez (ft. Too $hort & MC Zumbi of Zion-I)] AmpLive & Radiohead - Weird Fishez [audio:https://blogbuzzter.de/media/04-Weird-Fishez.mp3|titles=Weird Fishez] Download Lupe Fiasco hat Radiohead auch schon mal auf einem Track namens "US Placers" mit Pharrell und Kanye West gesamplet. Der ist meines Wissens auch nie offiziell erschienen, zu sehen nach dem Klick. Außerdem auch noch die Tracklist zum Rainydayz Album.

Der Dollar-Mann Aloe Blacc bringt uns das Perfekte Album für diesen grauen Montag, da sind zumindest Marc, Stöcki und ich einer Meinung. Ich werd's mir direkt kaufen, hoffentlich auf Vinyl, wenn erhältlich. Vielen Dank an NPR für den netten Service!

Nachdem ich hier schon das Teamsport Album gepostet habe, möchte ich diese Geschichte weiter führen und euch auch das Chaibrother Soloalbum zur Verfügung stellen, welches komplett von Flaps (Beatsuite) zwischen 2003-2005 produziert, gemischt und gemastert wurde. Die Hälfte der Texte ist parallel zu Teamsport schon ab ca. 2000 entstanden, der Rest, nachdem Teamsport einen mittlerweile 7 Jahre andauernden Winterschlaf hinlegt. War Teamsport vor allem immer straight nach außen gewandtes Abgehprogramm für die Bühne ohne die inhaltliche Komponente und auch die Kommunikation mit dem Publikum zu vernachlässigen, ist das Chaibrother Soloalbum der komplette Gegenentwurf. Ein introspektiver Blick, eine Selbst-Sezierung als Gegenbewegung und Abwendung von der Pose, die hiphop-kulturell immer Sinn gemacht hat, aber als Mensch mit Anfang 30 immer mehr hinterfragt und auch gedehnt werden will. Vor allem von einem alternden MC vor einem immer jünger werdenden Publikum, welches als neue Generation die eigene Subkultur, die einen sozialisiert hat, nun mehr gegen einen richtet und als Abgrenzung ihre eigene, neue Sprache entwickelt, die Bewegung verändert und zum Teil auch an Orte führt, an denen ich mich nicht mehr Zuhause fühle. Dementsprechend sind die Songs auf dem nie wirklich als Album geplanten Album alle irgendwie sehr persönlich, zurückgezogen, eher experimenteller Natur, um trotzig in dieser HipHop Evolution eine kleine Überlebensnische zu finden. Da wird von mir unausgebildet viel gesungen, von helfenden Händen Instrumente live eingespielt oder Stimmen geliehen, von Flaps kunstvoll arrangiert und besonderen Wert auf die Texte gelegt, die im Zeitalter der Schwanz-Metaphorik (die oftmals viel Hülle und keinen Kern hat) keine Angst haben sich tatsächlich nackig zu machen und die Hosen runter zu lassen. Als Bonus Tracks hau ich noch einen oben drauf. "Keine Looser" produziert von Loopings. Viel Spaß und vielen Dank an alle, die beim Album geholfen haben. Besonders an meinen DJ Franky Nutz, der das Cover gestiftet hat. Bravo. Den Download zum Album gibt es hier. Den Bonussong "Keine Loser" hier. Feel free to spread the love.