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Das Jahr nähert sich dem Ende und es ist traditionell die Zeit zurückzublicken. Nicht das Corona sich von etwas banalem wie einem Jahreswechsel beeindrucken liesse. So sehr man auf ein Ende hofft, wird die Welt am 01. Januar 2021 noch genauso aussehen. Ohne schwarz zu malen, kann man davon ausgehen, dass wir alle noch weiteren, dringend benötigten Einschränkungen unterliegen werden. Ohne Zweifel war 2020 ein Jahr der Herausforderungen. Für uns alle. Auf unterschiedlichen Ebenen. Ohne persönliche Einschränkungen und Verbote zu vergleichen will ich hier einmal die Situation eines DJs in Corona-Zeiten umreißen.

Anfang März kam ich aus einem 2-wöchigen Portugal-Urlaub zurück, am Wochenende danach wurden alle Clubs geschlossen. Nach und wurden alle größeren Termine (auch die in der zweiten Jahreshälfte liegenden) abgesagt. Ausfallgagen gibt es nur bei ganz kurzfristigen Absagen. Ich war ab März bis auf Weiteres arbeitslos, auf eine Besserung der Lage war nicht zu hoffen. Meine Motivation und Energie waren an einem Tiefpunkt, wie ich es noch nie erlebt habe. Über Monate hinweg. Ein unerträgliches, grandioses Scheiß-Gefühl. 2019 hatte ich etwas mehr als 60 Auftritte. In den vergangenen 8 Monaten waren es bis heute 3.

Ziemlich schnell habe ich Grundsicherung beantragt und für 6 Monate bekommen. Das hat das Allernötigste gedeckelt, ehrlich gesagt reichte das längst nicht. Zusätzlich hat es mich noch weiter gelähmt, da selbst kleinste Rechnungen gemeldet und verrechnet wurden. Für Selbstständige funktioniert dieses Modell einfach nicht. Die bisherigen Förderungen von Bund und Ländern waren auf meine Situation ebenfalls nicht zugeschnitten. Die Novemberhilfe ist tatsächlich der erste Lichtblick in dieser Sache.

Die Blogs und alle anderen kreativen Tätigkeiten lagen in den ersten Corona-Monaten komplett brach, denn es wusste ja niemand, wohin die Reise noch gehen würde. Was nicht unbedingt sein musste, wurde eingespart. Und hier habe ich den Bogen zu Kunst und Kultur geschlagen. Denn obwohl wir alle täglich Musik, Fernsehen, Bücher und Streams aller Art konsumieren, ist nicht allen klar, dass dahinter oft selbstständige Kreative stecken, die für ihre Arbeit bezahlt werden müssen. Kunst ist systemrelevant, aber das wird den meisten wohl erst klar, wenn sie nicht mehr da ist.

Seit einiger Zeit machen Künstler- und Kultur-Szene auf die Problematik aufmerksam. Und es gibt auch Lösungsansätze. Und ja, es geschieht auch viel Gutes.

Eine der Initiativen, die die Not der Künstler beleuchtet, ist die Zusammenarbeit der Hamburger Musiker ESO.ES, Fayzen, MQN, Mimi Demissie und DAZZIT. Alle 5 haben in den letzten Monaten mit Auftrittsverboten (die natürlich sehr sinnvoll sind. Nicht dass das hier jemand falsch versteht) gleichermaßen gestrugglet. Auf Bitte vom Ridesharing Anbieter MOIA wurde die Single Puls produziert. Der Song ist sowohl eindringlicher und doch optimistischer Appell für Gemeinsinn und Zusammenhalt in einer schwierigen Zeit, als auch mahnend. Kunst- und Kulturschaffende in ganz Deutschland leiden sehr, nicht erst seit dem zweiten Lockdown.

Die „goldenen Elektro-Busse“ sind seit einiger Zeit oft zu sehen, was ich sehr gut finde, denn Fahrgemeinschaften sind total sinnvoll. Das Video zu „Puls“ zeigt einige der Orte, die in den letzten Monaten so still waren wie vermutlich nie zuvor in ihrer Geschichte. Alles Orte, die auch MOIA derzeit nicht, oder so gut wie nie, anfährt. „Puls“ ist eine Solidaritätsbekundung und gleichzeitig ein #SOSfürdieKunst.

Die Musiker haben eine dazugehörige Playlist auf Spotify erstellt, die Ihr hier unten findet.

Das geht raus an die Kunst! Denn was wären unsere Städte ohne Kunst, Musik und Kultur? Weil so wichtig ist, dass es bald wieder weitergeht, machen wir uns gemeinsam mit Hamburger Songwriter*innen, Musiker*innen und Tänzer*innen für die Kulturszene stark und senden ein #SOSfürdieKunst. Mehr zum Song und den Künstler*innen erfahrt ihr hier: www.moia.io/sosfuerdiekunst

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Coverfoto: Frithjof Ohm
Dieser Beitrag entstand mit freundlicher Unterstützung von MOIA.