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Seit Ende der NFL Saison 2016 ist Colin Kaepernick arbeitslos. Bis dahin war er der Quarterback der San Francisco 49ers und einer der besten Spieler der Liga. Sein Vertrag wurde aber nach seinen Kniefall-Protesten während der Nationalhymne, nicht verlängert. Das Statement gegen Rassismus und Polizeigewalt gegen Schwarze polarisierte stark und von vielen anderen Sportlern übernommen.

Seitdem findet Kaepernick keinen neuen Verein. Verhandlungen sind bereits gescheitert, weil unter anderem Bedingung sein sollte, nicht mehr politisch aktiv zu sein. Also keinen Kniefall mehr während der Hymne.

Nike hat ihn nun für einen Werbedeal verpflichtet. Ein Signal, dass überall in Amerika gesehen wurde. Solidarität einerseits und Zorn andererseits sind die überwiegenden Reaktionen. Unter dem Hashtag #JustBurnIt posten verärgerte Amerikaner Bilder ihrer Schuhe, die sie aus lauter Enttäuschung verbrannt haben. Aus Enttäuschung darüber, dass Colin Kaepernick und sein politisches Statement Unterstützung des größten Sportartiklers der Welt bekommen hat. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

Believe in something. Even if it means sacrificing everything

– Colin Kaepernick

Eine nüchterne Analyse

Die eindeutige Positionierung von Nike ist ein überraschendes Statement. Nüchtern betrachtet, aber auch ein sehr cleverer Schachzug. Die paar beleidigten Leberwürste werden durch die sich solidarisierenden mindestens kompensiert. Der kurzfristige Wertverlust der Aktie wird sich langfristig durch die extreme Kundenbindung wieder erholen, mehr als das vermutlich. Dazu kommt kostenlose Werbung, die nicht mal Nike in einem solchen Umfang stemmen könnte.

Dennoch ist ein guter Move und ein richtiges und wichtiges Signal zu dieser Zeit, finde ich.

Das waren meine zwei Cent dazu. Ich bin gespannt auf Eure Meinungen.

Colin Kaepernick Nike Werbung