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„Rauchst du noch?“ Ja, ich rauche noch. Und ich genieße es. Der Bau und der anschließende Genuss einer Jolle, das ist eine für mich nach wie vor unerreichte Zelebration des Gemütlichen.

„Möchtest du einen Vaporizer testen?“

Klar, warum nicht… Hauptsache: Es qualmt und stinkt und ballert. Wobei die mir bekannten Vaporizer überhaupt nicht stinken, ganz im Gegenteil – die Dinger sind im Vergleich zu einem ordentlichen Dübel olfaktorisch kaum nachweisbar. Aber sie sind auch, so weit ich das beurteilen kann und kenne, ziemlich unsexy. Designt wie Furzfilter aus einem vogonischen Raumschiff. Dinge, die nur Erika Steinbach und unsere seltsame, ahnungslose Bundesdrogenbeauftragte, deren Name mir gnädigerweise entfallen ist, schön finden könnten. Normalerweise jedenfalls.

Ich beschnuppere das Modell im Netz und verbringe den Rest des Tages damit, mir Sorgen über die Farbe zu machen und auf ein schwarzes Exemplar zu hoffen – reine Erstweltprobleme.

Der PAX 2 ist ein sogenannter Pen – ein Ofen für die Hosentasche – und verschont mich mit Luxus, wie z. B. einer Digitalanzeige, die die Temperatur verrät. Beim Unboxing stelle ich darüber hinaus fest, dass kein „Zubehör“ in der Packung ist. Aber es ist der Schwarze und er sieht gut aus. Es gibt auf der Rückseite zwei Kontakte zum Laden des Akkus und vier kleine Leuchten auf der Vorderseite, und das war’s. Über diese Leuchten, sowie verschiedene Druckmuster auf dem Mundstück, findet die Kommunikation zwischen Mensch und Verdampfer statt. Außerdem im Karton: Kabel und Ladestation, ein Mundstück zum Wechseln, Pfeifenreiniger und Isopropylalkohol zur Reinigung. PAX 2 in den Lader und ich in ungeduldiger Warteschleife, wie eine Fliege drumherum.

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Angeschmissen das Ding, Betriebstemperatur auf gib Ihm richtig. Nach knappen 30 Sekunden verkünden mir vier grüne Lichter genug Hitze. Ich versuche es mit Zugstärke Zigarette und muss schnell feststellen, dass das für dieses Gerät rohe Gewalt bedeutet. Also sanfter, was aber auch länger bedeutet. Viel länger. Auf die direkte Belohnung, auf die Raucher so abfahren – den Druck in der Brust – warte ich vergeblich. Ausatmen bringt nichts zutage, womit ich lustige Ringe machen könnte. Ich schmecke wohl, aber noch fehlt mir der Dampf.

Nachdem ich den Pen zehn Minuten vergewaltigt habe ist er sehr warm. Leider habe ich keine Ahnung, woran ich erkennen kann, dass eine Ladung durch ist. Das Gefühl dafür muss ich wohl erst noch entwickeln. Ich lasse ihn etwas stehen, der Bewegungsmelder macht seinen Job und schaltet das Gerät auf Stand-By. Als ich Pax wieder in die Hand nehme braucht er 15 Sekunden, um wieder auf Temperatur zu kommen. Gleichermaßen amüsiert und fasziniert von den modernen Dingen entwickle ich spontan eine dem Pfeifen rauchen ähnliche Paff-/ Inhalationskombinationstechnik und frage mich, wo nur all der Hass her kommt, schließlich ist doch alles nicey-nice und chilly-chill.

Meine Technik funktioniert. Gut sogar. Neue Ladung. Jemand müsste mal Musik anmachen, aber ich bin alleine und bleibe lieber noch sitzen. Neue Ladung. Trotzdem finde ich es gerade voll schön so, und mache mir erst mal einen Kakao. Oh, ein Eichhörnchen. Na, eine Ladung noch. Wenn was ist: Viel Glück. Ich bin im Park und freue mich des Lebens. Den PAX 2 werde ich sobald nicht mehr hergeben und wenn alles glatt läuft, bleiben wir noch länger als die Garantie zusammen*.

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*Immerhin 10 Jahre. Die sind sich ihrer Sache anscheinend sehr sicher.

Getestet hat unser Co-Auto Bernd Amter.

Dieser Beitrag entstand mit freundlicher Unterstützung von PAX