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Eine Tradition und Institution des Hamburger Nachtlebens und der Club-Kultur ist bedroht. Dem Golden Pudel Club droht die Zwangsversteigerung.

Am St. Pauli- Hafenrand ranken sich die Gräber der Investoren. Wer bist du, dass du glaubst uns kaufen zu können?

Denk’ mal darüber nach, mit wem du dich hier anlegen willst. Glaubst du wirklich, du kannst dich mit einer tickenden Parkuhr messen? Vielleicht darfst du hier nicht mal dein Auto abstellen. Hier bei uns. Wobei, gibt es uns überhaupt? Sind wir ein sich herum streitendes Kollektiv oder ein gewiefter Hühnerhaufen?

Auf jeden Fall sind wir ganz Viele mit ganz vielen, ganz diversen Anliegen, vollkommen uneins und hierbei besonders einig: Wir sind struppige Hafenköter, wir sind hier drin, wir sind Pudel, wir sind Park Fiction. Und wir sind auch Floristen, Raumnehmer, tanken ESSO und können jederzeit in die Gänge kommen! Unserer Jahrzehnte alter, weit geöffneter Parkplatz ist unsere Ritterburg, unsere Festung, unser Raumschiff, unser glibberiger Schleimklumpen- ja, irgendwie ist der Pudel für Jede und Jeden etwas anderes und das wissen wir ganz genau: Uns gibt es und du (als Investor) darfst hier nicht parken. Wer uns kaufen will, muss Hundefutti mögen. Wer uns fressen, will wird sich die Verdauung verderben. Ihr glaubt ihr könnt stolze Freaks abschaffen, sie schnöde wegkaufen oder in einer eurer kultigen Marken umwandeln? Pustekuchen! Unsere bedrohte Haltung wird sich mit eurer eigenen Investoren- Magensäure mischen. Dagegen sind Bauchspeicheldrüsenkrebs und Lehman Brother- Pleite ein süßer, kleiner Schnupfen!

HEY! Komm doch lieber mal vorbei. Du kannst dich hier weiterhin inspirieren lassen, oder dich zu Free-Jazz-Musik besaufen. Dann wirst du herausfinden, ob man uns ersetzen kann. Kreditkartenzahlung gildet aber weiterhin nicht. Herein spaziert!

Der Golden Pudel Club wehrt sich mit allen Solidarischen gegen einen drohenden Einkauf (per erzwungener Teilungsversteigerung) und wird mit einer endlosen Kampagne „the freaks are alright“ einen der letzten, bitter nötigen „offenen Orte“ auf St. Pauli und anderswo, behaupten.

Geplant sind monströse Prozessionen, überregionale Kunstaktionen, seriös durchgerechnete Gelddruckverfahren, eventuelle Platzverweise und diverse Feierlichkeiten mit ganz viel selbstbewusster, leckerer FreaKassee.

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