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Wer schon mal in London war, kennt die verzweigten Tunnel, ewig langen Rolltreppen und Gänge der großen U-Bahn Stationen. London hat das größte Streckennetz der europäischen U-Bahnen und ist gleichzeitig das Älteste. Die beiden Filmemacher Guus Ter Beek und Tayfun Sarier haben Tage in den Tunneln verbracht und mit ihrer komplett symmetrischen Hommage Deeper Underground einen richtig schönen Film abgeliefert.

Man wirft einen Blick auf das Streckennetz und es erschließt sich bestenfalls in groben Zügen. Alles liegt etwas anders, als erwartet und manchmal auch anders als gekannt. Die schematische Darstellung soll die Lesbarkeit verbessern, die Orientierung geht bei mir relativ schnell flöten. Reddit User vinnivinnivinni hat die Diskrepanz zwischen dem schematischen Streckennetz und dem Stadtplan in einem Gif zusammen geführt. Jetzt wird mir einiges klar. Warte, doch nicht. Für Hamburg könnte das auch gern nochmal gemacht werden.

Wie ich ihn feiere. Carl Downer ist gebürtiger Jamaicaner und arbeitet als Ansager in der Victoria U-Bahn Station in London. Er sieht es als seine Aufgabe den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Bei mir hat's auf jeden Fall geklappt. Was für ein guter Typ! Ich habe einige Clips von ihm bei der Arbeit rausgesucht. Kann dem bitte jemand eine Gehaltserhöhung geben!?

Everything nice and easy you know.

Der Clip der Wasserfälle im Berliner U-Bahnhof Walter-Schreiber-Platz ist bereits knapp 3 Jahre alt, an mir bisher aber vorbei gegangen. Die Idee, sich in die Mitte zu stellen um zu filmen, kann ich nicht ganz nachvollziehen, offensichtlich hat Filmer (und vermutlich BVG Mitarbeiter) Thomas Wornien den Wassereinbruch mitsamt Smartphone aber unbeschadet überstanden.

Gestern bin ich mal wieder in Hamburg U-Bahn gefahren. Das passiert wirklich sehr selten, es war aber tatsächlich ganz okay. Die sehr merkwürdige unpersönliche Stimmung ist mir allerdings sofort auf den Nerv gegangen. Wer nicht auf's Handy schaut, schaut meist auf den Boden. Guck mich nicht an und sprich mich auf keinen Fall an. Das ist vermutlich ist fast allen U-Bahnen der Welt so. Vermute ich einfach mal. New Yorker Thomas Knox möchte das mit seinem Projekt "Date While You Wait" ändern und fordert die Leute auf, sich an seinen Tisch zu setzen. Es geht nicht um Dating, er lädt ein zu einem Spiel 4 gewinnt. Eine unglaublich charmante Idee, die ich sehr nachahmenswert finde. Einen Thomas Knox für jede Haltestelle dieser Welt bitte.

In einem Schaltraum an der West 4th Street Haltestelle läuft die Steuerung des kompletten U-Bahn Netzes New Yorks zusammen. Man stellt sich hier einen Raum mit 3-4 Angestellten vor, die den Tag damit verbringen auf Bildschirmen nach Warnhinweisen über minimal Verspätungen zu suchen. Das Gegenteil ist der Fall und ich finde extrem erstaunlich. Diverse Personen bedienen die über 100 Jahre alte Relais-Station mit ebenso alter Technik. Bildschirme oder gar Computer gibt es hier nicht. Die Fahrten der Züge werden mittels Lämpchen auf einem Strecken-Board dargestellt. Durchsagen werden von dort aus gemacht und Weichen werden gestellt. Mit Hebeln, die schon zwei Weltkriege überstanden haben, aussehen als kämen sie aus einer Dampflokomotive und eigentlich bei der Bedienung laut zischen müssten.

Ich mag es wenn Menschen es schaffen, durch Ambition und Humor, andere mitzureissen. Er hier fordert während einer U-Bahn Fahrt in Perth zum Tanz auf. Nicht einen, sondern alle. Es funktioniert erstaunlich gut, wohl auch wegen der Statisten, und zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht. Initiatoren sind die The Liberators International und Peter Sharp, der neben der "Perth Train Party" bereits mehrere soziale Experimente durchgeführt hat. Eine schöne Aktion, die er aber lieber nicht bei den missmutigen Hamburgern versucht. Oder besser noch bei den unfreundlichen Berlinern. Da kriegt er nen Tritt ans Schienenbein und darf sich wieder setzen. Ohne Musik versteht sich.