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Heute werde ich mir auf jeden Fall "Salam Rugby" auf dem Radar Festival anschauen. In der Filmfabrique im Gängeviertel läuft ab 19:30 Uhr erst "Recycling In India" und im Anschluß die Doku von Faramarz Beheshti über den Beginn des Frauen-Rugbys im Iran, der 2004 wenige Monate vor der Wahl Ahmadinejads populär wurde und seinen Siegeszug begann. Unterschiedlicher könnten die Welten nicht sein, die dort aufeinandertreffen. Sportbegeisterte Frauen in einem körperbetonten, stereotyp als "männlich" wahrgenommenen Ballsport, der auf dem Boden des fundamentalistischen Unterdrücker-Gottesstaats ausgetragen wird. (siehe Radar Filmfestival) [vimeo]http://vimeo.com/14703030[/vimeo] Weitere Informationen nach dem Klick...

Endlich gibt es bei Empire erste Bilder zu "The Adventures of Tintin: The Secret of the Unicorn" vom Powerteam Steven Spielberg und Peter Jackson. Die Geschichten um Tintin sind bei uns unter dem Namen "Timm und Struppi" bekannt und stammen ursprünglich vom belgischen Comickünstler Georges "Hergé" Remi. Der Film wird im Motion Capture 3D Verfahren gefilmt werden, was ja schon aus technischer Sicht für erstaunliche Ergebnisse in "Avatar" geführt hat. Schauspielerische werden Jamie Bell, Simon Pegg, Andy Serkis und Daniel Craig vertreten sein. Steven Spielberg wird Regie führen, Peter Jackson das Ganze produzieren und mit seiner Firm Weta auch die Animationen generieren. Ein eventuelles Sequel wird er eventuell selbst inszenieren, um sich dann in einem dritten Teil den Regiestuhl mit Steven Spielberg zu teilen.

Wie angekündigt werden wir persönlich das gestern angelaufene Radar Filmfest begleiten. Heute sind unter anderem Filme zu den Themen "Notte Italiana 1", " Despues De La Muerte", "Crossing Borders II", "Growing Up" und "Afrika" zu sehen. Weitere Programminformationen gibt es auf der Radar Filmfestseite. In der Sektion "Crossing Borders" läuft heute unter anderem auch die Doku "Little Alien" von Nina Kusturica über junge Menschen, die mit der Hoffnung auf Asyl nach Österreich flüchten (B-Movie / 20 Uhr). Als Vorfilm wird "Uwe + Uwe" präsentiert, einen Kurzfilm von Lena Liberta, der bei der Vorstellung der studentischen Filme der Filmhochschule Hamburg dieses Jahr ein komödiantisches Highlight und insgesamt der beste Film der Veranstaltung war. Den Trailer und eine Zusammenfassung gibt's nach dem Klick.

Das "unabhängig" von heute ist noch viel unabhängiger als das "unabhängig" von gestern. Fernab von herkömmlichen Produktions- und Vertriebswegen hat die technisch-digitale Entwicklung es möglich gemacht, dass eine Vielzahl von Filmemachern die Möglichkeit ergreift, um unter wesentlich geringeren Herstellungskosten unabhängig Filme, Kurzfilme und Dokumentationen zu produzieren. Das gilt gleichermaßen für ausgebildete Filmeschaffende wie für den kreativ-motivierten Laien. Da solche Werke oftmals nicht den Weg in den Mainstream über Kino-, DVD- oder TV-Veröffentlichungen finden, bietet nun zum dritten Mal das Radar Filmfest in Hamburg eine Plattform, um kleine Independent Produktionen einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Vom 01. bis zum 07. November werden in unterschiedlichen Spielstätten (3001, B-Movie, Lichtmess, Alabama, Metropolis, Hamburger Botschaft, Filmfabrique und im Bacana Cafe) Filme zu bestimmten Themenkomplexen zu sehen sein. Morgen beginnt das Festival unter anderem mit Beiträgen zum spanischen Bürgerkrieg, mit einer Doku-Nacht und ausgewählten Schwarz-Weiß Filmen. Das Festival Programm könnt ihr hier online einsehen. Ich werde mir in den nächsten Tagen selber einige Filme anschauen und berichten. Sehr interessant klingt die morgige Doku "Vivir de pie. Las Guerras de Cipriano Mera" über "...die Geschichte des Maurers und spanischen Anarchisten Cipriano Mera. Organisiert in der FAI führt er ein revolutionäres Leben zwischen Kämpfen gegen die Franco-Faschisten, Knast, Befreiung, Flucht und weiterkämpfen. Das Portrait eines militanten Humanisten der sein Leben der Abschaffung der Herrschaft des Menschen über den Menschen gewidmet hat." (vgl. Radar Filmfest Programm) Der Film läuft im 2001 ab 21 Uhr im spanischen Original mit englischen Untertiteln. Diejenigen, die der spanischen Sprache mächtig sind (ich nicht), können sich hier auch den Trailer anschauen oder sich auf der scheinbar sehr informativen Internetseite zum Film weiter einlesen.

Jetzt gibt es endlich auch ein offizielles Musikvideo zum Tron Legacy Soundtrack von Daft Punk. "Dereezed" heißt das gute Stück, welches untermalt wird mit Bildern, die man zum Teil schon alle aus dem Trailer kennt. Dieses Lied klingt von allem, was ich bis jetzt vom Soundtrack hören konnte, auf jeden Fall noch am ehesten nach Daft Punk, die ja ansonsten eher einen sehr orchestralen und weniger elektronischen Klang für den Film kreiert haben. (via Fünf Filmfreunde) [youtube]http://www.youtube.com/watch?v=SPFpcKm0B7U&feature=player_embedded[/youtube]

Tim Burton war ja mal Anfang der 80er Azubi bei Walt Disney. Sein düsterer, etwas morbider Humor hat sich natürlich nicht lange mit der Ästhetik von quitschbunten singenden Prinzessinnen oder Mäusedetektiven vertragen. Frustriert hat er dann seinen eigenen kleinen Kurzfilm über einen Jungen produziert, dessen größter Wunsch es ist, Vincent Price zu werden; die Horrorfilm Ikone, dessen Karriere Ende der 30er Jahre begann. Vincent Price hat auch, wie könnte es anders sein, die narrative Stimme zu "Vincent" beigesteuert und später auch in "Edward Scissorhands" mitgespielt. Da haben sich zwei gefunden. (via Open Culture) [vimeo]http://vimeo.com/11860829[/vimeo]

Mit "51 Birch Street" hat Doug Block eine Doku über die Ehe seiner Eltern und seine Beziehung zu seinem Vater gedreht. Mit "The Kids Grow Up" dreht er den Spieß um. Seit der Geburt seiner Tochter Lucy hat er ihr ganzes lang auf Film gebannt, festgehalten wie sie aufwächst, älter wird, vom Teenager zur jungen Frau wird und schließlich das Elternhaus verlässt, um aufs College zu gehen. Dabei hat er nicht nur das Älterwerden seiner Tochter begleitet, sondern gleichzeitig einen Film realisiert, der sich ebenso mit der Frage beschäftigt, was es heißt Vater zu sein, selbst zu altern und der eigenen Tochter beim Erwachsen-Werden zuzuschauen. Bekanntlich funktioniert das Ganze nicht ohne den einen oder anderen Konflikt und der nicht chronologische Schnitt entführt uns in universelle Themen wie Elternschaft, Kindheit, Adoleszenz, Abnabelung, Identitätsfindung usw. (via /Film) [youtube]http://www.youtube.com/watch?v=rZziPS3sMOM&feature=player_embedded[/youtube]

Eingerahmt von einem ersten Kennenlernen, einem Moment, der gefühlt und gewünscht die Ewigkeit bestimmen könnte, zeigt der Trailer zu "Blue Valentine", dem neuen Film von Derek Cianfrance, dass manchmal der erste magische Augenblick auch genau der sein kann, von dem ab eine nicht endende wollende Talfahrt einsetzt, bei der jeder unebene Hüppel schon als Hoch oder Hochgefühl erlebt wird und man sich nur allzu gern darüber hinwegtäuscht, dass es eigentlich bergab geht. Dean (Ryan Gosling) und Cindy (Michelle Williams) lernen sich kennen, verlieben sich und heiraten. Der Film zeigt danach folgend unterschiedliche Zeitperioden in der Beziehung der beiden Hauptcharaktere, in der die anfängliche, gegenseitige Magie alles Magische verliert und sich Risse in der Verbundenheit auftun. Der Film konnte auf dem Sundance Festival viele Kritikerstimmen überzeugen und läuft in Amerika ab dem 31.12. in einem limitierten Release unter einem NC-17 Rating, welches nicht dazu beitragen wird, dass Menschenmassen ins Kino strömen werden, um sich diese deprimierende Geschichte anzuschauen, die insgeheim an das eigene Leben erinnert. Wie sagte Ian Curtis doch so schön: "Love Will Tear Us Apart".

(via Empire)

Am 15. Oktober wird zum 10 jährigen "Jack Ass" Jubiläum der dritte Teil der Saga in 3D erscheinen, wieder keinen Plot, sondern nur schöne Stunts und Pranks. Als ob das nicht reichen würde. Und glaubt mal nicht, dass hier 3D verwendet wird, um ein gesteigertes Immersionserlebnis zu erreichen. Hier fliegen dir gimmick-mäßig die Jetskis und Wurfgeschosse um die Ohren das es kracht. Recht so. [youtube]http://www.youtube.com/watch?v=hOSuP8AWcpI&feature=player_embedded[/youtube]

Yan Benidi und Céline Desrumaux widmen sich in ihrer Short Animation Reihe "Giant" dem gleichnamigen Thema und untersuchen in ihren Kurzfilmen das Leben unterschiedlicher Giganten, erzählen ihre "unerzählten" Geschichten und widmen sich ihren Probleme und Konflikten mit der Menschheit. Das Ganze ist so was von liebenswert, lustig, tragisch und ein bisschen düster gemacht, dass ich nur hoffen kann, dass ihre weiteren Projekte einen Finanzier finden und auch produziert werden können. Auf ihrer Seite kann man sich anstehende Designs für weitere Giganten anschauen. (via Twitch) Giant Episode 1 - "Army" [vimeo]http://vimeo.com/12393271[/vimeo]

"Night Catches Us" von Tanya Hamilton lief sehr erfolgreich auf dem letzten Sundance Film Festival und erscheint in amerikanischen Kinos leider nur als limitierter Release in wenigen Kinos. Ob der Film auch bei uns laufen wird, ist daher fraglich. Angekündigt ist noch nichts. Anthony Mackie ("The Hurt Locker"), Kerry Washington ("Lakeview Terrace") und Wendell Pierce (Bunk aus "The Wire") spielen die Hauptrolle in diesem Post Black Panther Drama. Für den typischen Philly Sound im Film sind übrigens The Roots verantwortlich. (via First Showing) "In 1976, complex political and emotional forces are set in motion when a young man returns to the race-torn Philadelphia neighborhood where he came of age during the Black Power movement." (IMDB)