title

Kaum eine Marke spaltet dieser Tage die Gemüter so sehr wie Apple. Das war zwar schon immer so, früher jedoch eher auf Dos vs. Unix Nerd-Gespräch-Basis und deutlich weniger politisch.

Mittlerweile ist eine pro und kontra Apple Diskussion nicht mehr unpolitisch zu führen und sei es nur Firmen-politisch. Die Marke ist mittlerweile absoluter Mainstream und positioniert sich neu. Das ist Teil eines Masterplans, der schon mit Ipod und Itunes begann. Heute fällt es mir schwerer denn je mich beim Kauf eines neuen Rechners gegen ein Macbook zu entscheiden, obwohl ich es lieber nicht kaufen würde.

Soweit zu meiner persönlichen Meinung.

Gestern lief der Apple Markencheck im Ersten und ist bereits heute in der Mediathek zu sehen. Ich habe die Sendung verpasst und werde heute Abend mein Versäumnis nachholen.

Hier geht’s zur Mediathek.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

-> Apple ist eines der wertvollsten Unternehmen der Welt. An der Börse ungefähr so viel wert, wie die
“Top 5″-Unternehmen aus Deutschland zusammen. iPhone, iPad und Co. sind für viele Menschen Statussymbole, die ihr Geld wert sind. Aber wie gut sind Apple-Produkte wirklich? Was steckt hinter dem Kult um die Marke? Und wie fair ist Apple tatsächlich? Wir haben das Unternehmen unter die Lupe genommen.

Wie infiziert Apple?


Der Markencheck nimmt Apple unter die Lupe (Bild: WDR/ Klaus Görgen) Bild vergrößern bzw. verkleinern Bildunterschrift: Der Markencheck nimmt Apple unter die Lupe.
Apple ist bei den Menschen präsent. Apple fasziniert viele. Aber lässt sich diese Faszination auch wissenschaftlich erklären? Gemeinsam mit Neurowissenschaftler Jürgen Gallinat machen wir in Berlin den Check. 25 Personen sehen Bilder von Produkten von Samsung und Apple. Was passiert dabei in den Gehirnen? Es geht für eine Stunde in den MRT.

Das Ergebnis: Es gibt einen Hirnbereich, der beim Sehen von Samsung-Produkten aktiver ist – der sogenannte Präfrontale Kortex. Dies ist ein wichtiges Hirnareal, welches mit Entscheidungsfindung, Abwägung und Nachdenken verknüpft ist. Die Überraschung: Bei Apple wird eine andere Hirnregion aktiviert. Und zwar die, die mit dem Mögen und dem positiven Bewerten von Personen verbunden ist. “Eine Interpretation könnte sein”, so Professor Jürgen Gallinat, “dass Samsung eher ein Produkt ist, welches mit dem Kopf zu tun hat, während Apple eher ein Produkt ist, welches mit dem Bauch oder dem Bauchgefühl zu tun hat.”

Und es gibt noch einen weiteren erstaunlichen Befund. Zwei weitere Hirnregionen fallen beim Betrachten der Apple-Produkte besonders auf. Sie werden aktiviert, wenn Menschen ein Gesicht sehen oder emotionale Gesichter bewerten. “Das ist außergewöhnlich, weil Apple kein Gesicht hat. Apple ist ein technisches Produkt”, so Gallinat. Demnach hat Apple es geschafft, ein Gerät zu vermenschlichen.

Wie einfach ist Apple?

Apple wirbt mit Einfachheit. Natürliche Bewegungen statt abgehacktem Tippen auf einer Tastatur: Das suggeriert leichten und intuitiven Gebrauch. Aber wie einfach sind Apple-Produkte wirklich zu bedienen?

Am Institut “Mensch – Maschine – Interaktion” der RWTH Aachen nehmen wir drei aktuelle Tablets unter die Lupe. Diese kleinen Computer sollen einfach in der Handhabe sein. Die Frage für das Team um Professor Jan Borchers ist: Bei welchem Gerät ist für jemanden, der sich kaum mit Technik auskennt, die Menge an neu zu erlernenden Anwendungen ziemlich klein? Im Check: das iPad 4, das Surface von Windows und das Samsung Galaxy.

Ist Apple fair?

Und wie sieht es in puncto Fairness aus? Die Produktion von Apple Produkten in China verstößt nach wie vor gegen die örtlichen Gesetze zum Arbeitsschutz. Dies haben die Recherchen des Markenchecks in den Regionen Shenzhen und Shanghai, wo Apple in zahlreichen Zulieferbetrieben produzieren lässt, ergeben. Zahlreiche Arbeiter berichteten dem WDR-Team über wöchentliche Arbeitszeiten von 60 Stunden und mehr.

Apple bestritt gegenüber dem WDR diese Gesetzesverstöße nicht und teilte für seinen größten Zulieferer Foxconn mit, dieser wolle “bis Juli 2013 seine Fabriken in Bezug auf Arbeitszeiten in Einklang mit den chinesischen Gesetzen” bringen. Ab dann solle dort das rechtliche Maximum von umgerechnet 49 Stunden in der Woche gelten. Über die anderen Zulieferbetriebe machte das US-Unternehmen keine Angabe.

Apple war 2010 in die Schlagzeilen geraten, weil sich eine Reihe von Arbeitern des Zulieferers Foxconn aus Verzweiflung über Arbeitsüberlastung und schlechter Bezahlung umgebracht hatten. Kurz danach hatte der US-Hard- und Software-Riese eine Begrenzung der Überstundenzeiten angekündigt. Aus Sicht der Hongkonger Menschenrechtsorganisation Sacom hat sich die Situation seitdem nicht wesentlich verbessert, da bei Arbeitszeitkürzungen das ohnehin zu niedrige Gehalt nicht ausreichend erhöht worden sei. “Damit schadet Apple den Arbeitern in Wirklichkeit”, erklärte eine Sacom-Sprecherin gegenüber dem WDR.

Im “Apple-Check” präsentiert die ARD Filmaufnahmen aus einer Fabrik, in der die Beschäftigten zum Teil für einen Stundenlohn von umgerechnet einen Euro arbeiten, und zeigt Bilder aus einem heruntergekommenen Arbeiterwohnheim, in dem sich 14 Personen einen Raum teilen müssen.

Redaktion: Detlef Flintz, Simon Pützstück

Via Testspiel